4 unlogische Sprüche, die Kinder von Erwachsenen hören

Schnappst du manchmal auch Sätze von den Menschen um dich herum auf und denkst dir nur „HÄ?! Das ist doch voll unlogisch.“?

Heute stelle ich dir mal meine Top Vier der unlogischsten Sprüche vor, die ich von Eltern gehört habe.

4 unlogische Sprüche, die Kinder von Erwachsenen hören

Als ich an diesem Beitrag gearbeitet habe, hab ich mich gefragt, was ich damit bezwecken will. Was will ich mit diesem Artikel ausdrücken, fragte ich mich.

Es geht mir nicht darum, mich über andere lustig zu machen oder mich als bessere Mutter zu profilieren, indem ich mit dem Zeigefinger auf andere zeige.

Mir geht es heute einzig und allein darum, aufzuzeigen, wie unlogisch manche Eltern mit ihren Kindern reden und dass sich jede/r einzelne die folgenden Situationen mal unter Erwachsenen vorstellen sollte.

Mit den folgenden Beispielen sind wir auch ganz schnell beim Thema Adultismus, der Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen, die auf einem bestehenden Ungleichgewicht zwischen Erwachsenen und Kindern bzw. Jugendlichen fußt.

Kinder werden heute immer noch respektlos behandelt und es scheint kaum jemanden ernsthaft zu schockieren, dass Eltern so mit ihren Kindern reden.

Ich möchte heute einfach aufmerksam darauf machen, in welchen Sätzen sich Adultismus versteckt und, um den Beitrag nicht ganz so düster enden zu lassen, auch aufzeigen, wie man stattdessen mit dem betroffenen Kind hätte reden können.

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1. Umgang mit Schmerz

Folgende Situation spielte sich auf dem Spielplatz ab: Eine Mutter kommt mit ihrem Kind und einem Baby im Kinderwagen zum Spielplatz. Das ältere Kind ist mit seinem Laufrad unterwegs und fällt hin. Es fängt an zu weinen. Die Mutter meint daraufhin zum Kind, das noch am Boden liegt: „Wenn du selber hinfallen kannst, dann kannst du auch selber aufstehen.“.

Der Satz ist an und für sich schon unlogisch. Wenn ich immer so argumentieren würde, dann könnte ich auch sagen:“ Wenn du dir ein Bein brichst, dann kannst du es auch reparieren.“.

Das Kind ist ja nicht absichtlich gestürzt. Es ist mit seinem Laufrad ausgerutscht und hingefallen. Versetze ich mich in die Lage jenes Kindes, was würde ich dann gern hören? Was täte mir in diesem Moment gut?

Mutter klebt Pflaster auf Knie vom Kind, das mit dem Laufrad hingefallen ist

Wahrscheinlich so etwas in der Art wie: „Oh je, hast du dir weh getan?“, „Bist du verletzt?“, „Ist alles in Ordnung bei dir?“, „Ups, da war der Boden echt rutschig. Warte, ich helf dir auf.“. Dazu vielleicht noch ein mitfühlender Blick, eine ausgestreckte Hand oder ein Streicheln und das Kind hätte etwas ganz anderes aus diesem Erlebnis gelernt.

Beispielsweise, dass Mama da ist, wenn es hingefallen ist und Schmerzen hat. Dass sie sich um es kümmert, sich um es sorgt, es liebt. Dass sie seinen Schmerz wahrnimmt und ernst nimmt.

Kein/e Erwachsene/r würde zu einem erwachsenen Menschen, der gerade vom Fahrrad gestürzt ist, sagen:“Wenn Sie selber hinfallen können, können Sie auch selber aufstehen.“. Das zeigt, wie unterschiedlich wir mit Kindern umgehen. Das zeigt Adultismus.



2. Umgang mit Trauer

Auf dem Spielplatz. Mir fällt ein Mädchen auf, das oft weint, scheinbar wegen jeder Kleinigkeit. Ihre Mama wirkt genervt. Das Mädchen entdeckt eine Blume, pflückt sie, lässt sie fallen, und will gerade wieder ansetzen zu weinen, als sie von ihrer Mutter unterbrochen wird mit folgenden Worten:“Elena (den Namen habe ich geändert), Elena, wir weinen nicht wegen einer Blume. Ok? Wir weinen nicht wegen einer Blume.“. Dabei schaut sie ihrer Tochter eindringlich in die Augen und hält ihre Hände. Das Kind weint nicht.

Und warum, frage ich, dürfen wir nicht wegen einer Blume weinen? Wenn sie uns doch gerade so wichtig war, dass wir sie gepflückt haben und behalten oder jemandem zeigen wollten. Diese wunderschöne und besondere Blume liegt jetzt auf dem nassen, sandigen Boden und eine ganze Welt bricht gerade für ein Mädchen zusammen. Ist das nicht tragisch? Da kann man doch richtig traurig werden und darüber weinen, oder etwa nicht?

Dürfen Kinder nur über Sachen weinen, die Erwachsene auch traurig finden? Wenn ein Mensch gestorben ist, ist das Grund genug, dass man weinen darf? Ist eine zu Boden gefallene Blume Grund genug, dass man weinen darf?

Niemand kann die Dinge so sehen, wie wir sie gerade mit unseren Augen sehen und kann sie auch nicht so fühlen, wie wir sie gerade mit unserem Herzen fühlen. Wenn also ein Kind aus tiefstem Herzen darüber bestürzt ist, dass ihm die Blume aus der Hand geglitten und zu Boden gefallen ist, und es nun das innere Bedürfnis danach verspürt, darüber zu weinen, dann ist das verdammt nochmal sein Recht.

Kind bewundert Löwenzahnblume

Unsere Aufgabe ist es dann, zu begleiten. Und ja, ich befinde mich gerade mit meinem 3,5-jährigen Sohn in einer Phase, in der jedweder Kontakt mit anderen die reinste Achterbahnfahrt ist und ich viiiiiel begleiten muss. Ich kenne es wirklich gut, wenn irgendwann die Luft raus ist, aber wenn ich gerade keine Empathie oder Kraft übrig habe, mein Kind mit netten Worten durch seine Trauer oder was auch immer für ein unangenehmes Gefühl zu begleiten, dann kann ich immer noch Präsenz zeigen, meinen Mund halten und einfach da sein und Händchen halten (wenn mein Kind das zulässt).

Sicherlich hätte es dem Mädchen ganz gut getan, dass es mit seinem Schmerz gesehen wird. So etwa:“Oh nein, dir ist die Blume runtergefallen und das macht dich grad ganz traurig?“, daraufhin gibt es vielleicht ein weinendes „JAA!“ als Antwort. „Stört es dich, dass die Blume jetzt voller Sand ist?“, woraufhin vielleicht noch ein schmerzlicheres „JAAAA!“ kommt. „Würde es dir helfen, wenn wir die Blume unter Wasser halten und vom Sand befreien?“, was bei meinem Sohn zumindest schon ein kleines Lächeln aufblitzen lassen würde.

Es ist so schön, wenn eine kaputte Welt so einfach wieder repariert werden kann, manchmal ist das aber auch nicht möglich. Wenn mein Sohn zum Beispiel tief darüber bestürzt ist, dass jetzt der Mond aufgeht und die Sonne untergegangen ist. Das ist traurig und ich kann ihn auch verstehen, aber ich kann es nicht ändern. Und dann kann ich nichts weiter tun, als Verständnis zu zeigen und zu trösten bzw. zu schweigen und da zu bleiben, wenn ich nichts sagen darf.

Aber unsere Kinder lernen dadurch etwas ganz wichtiges: Zuwendung. Mitgefühl. Verständnis. Akzeptanz. Ihre eigenen Gefühle, die da gerade in ihnen toben und gesehen werden wollen.

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3. Umgang mit Autonomie

Der Klassiker: „Wenn du … machst, dann …“

Dieses Beispiel lässt sich in jedweder Form variieren. In den vorderen Teil „Wenn du … machst“, kommt ein x-beliebiges Verhalten des Kindes, das von der/m Erwachsenen missbilligt wird. Auf das „dann …“ folgen dann die kreativsten Strafandrohungen.

So zum Beispiel: Ein Kind, das gerade Laufrad fahren lernt, wird von seiner Mutter begleitet. Sie muss ziemlich hinterher hetzen, beschützend hält sie ihre Hände in Rückennähe ihres Kindes.

Mutter hilft Kind beim Fahrradfahren

Das Kind schwenkt nach links und kommt vom ebenen Weg ab und wird von der Wiese gebremst. Es ist überrascht, scheinbar ist es selbst verwundert darüber, wo es gerade gelandet ist. Es freut sich und lacht, die Mama sagt, dass es lenken muss. Sie will das Kind wieder auf den ebenen Weg bringen, doch das Kind lenkt dagegen und freut sich. Die Mutter schaut verärgert drein und erwidert:“Wenn du so weitermachst, kannst du gleich absteigen.“

Ploppt bei dir auch gerade so ein „HÄ?!“ auf? Bei mir schon. Was hat das eine denn mit dem anderen zu tun? Wenn das Kind also nach links lenkt, dann kann es absteigen? Das ergibt doch gar keinen Sinn. Für jene Mutter ist dieser Satz sicherlich total logisch gewesen.

Eine logische Konsequenz ist das aber nicht, wenn das Kind nach links lenkt, dass es dann vom Laufrad absteigen soll. Diese Konsequenz hat sich die Mutter so ausgedacht. Denn eigentlich ist es keine natürliche oder logische Konsequenz, sondern schlichtweg eine Strafandrohung. Wenn du nicht so machst, wie ich es will, dann bestrafe ich dich. Leider immer noch ein Klassiker, wenn ich Eltern mit ihren Kindern reden höre.


Auf der Suche nach Bedürfnissen

Was aber wäre so schlimm gewesen, das Kind weiter über die Wiese fahren zu lassen? Vielleicht war die Mutter besorgt, dass es da so holprig und uneben ist und sie noch mehr aufpassen und hinterher sein muss, vielleicht sah sie schon den nächsten Sturz kommen und wollte es lieber vermeiden. Vermeiden, dass das Kind Schmerzen hat und weint, getröstet werden muss, vielleicht noch ein Wutanfall dazukommt, weil es nicht getröstet werden will.

Sie stellt ihr Bedürfnis nach Einfachheit und Sicherheit über das Bedürfnis ihres Kindes nach Spaß, Selbstbestimmung, Autonomie, Entdecken, Lernen uvm.

Und das wäre in meinen Augen auch ok gewesen, wenn es so kommuniziert worden wäre mit dem Kind. Stattdessen bekommt es aber nur eine für das Kind nicht nachvollziehbare Drohung zu hören und wird „gehorchen“, wenn es nach dem Prinzip von Belohnung und Bestrafung erzogen wird. Es hat gelernt, Dinge zu tun oder nicht zu tun, weil es dann entweder eine Belohnung bekommt oder bestraft wird. Es lernt nicht, worum es seiner Mutter in dem Moment eigentlich ging.

Mögliche Kommunikation zwischen Mutter und Kind

Was wäre, wenn stattdessen folgende Kommunikation zwischen Kind und Mutter abgelaufen wäre:

Mama:“Hups! Wo sind wir denn jetzt gelandet? Mitten auf der Wiese? Da fährt es sich aber echt holprig. Guck mal, wie viele Stöcker da rumliegen und wie viele Huckel es dort gibt. Lass uns wieder zum Gehweg zurück gehen, da fährt es sich leichter, ok?“

Die Mutter manövriert das Laufrad zurück zum Gehweg, doch das Kind lenkt wieder zur Wiese, beide landen wieder auf der Wiese und das Kind lacht.“

Mama:“Huch! Wir sind ja schon wieder auf der Wiese gelandet. Heißt das, dass du lieber auf der Wiese weiter fahren möchtest?“

Kind:“Jaaaaa! Auf der Wiese fahren!“

Mama, wenn es für sie ok ist:“Ok, aber dann halt dich gut fest, es wird jetzt nämlich etwas holprig. Und los…“

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Mama, wenn es für sie nicht ok ist:“Ah, verstehe, du willst lieber auf der Wiese fahren, das macht dir wohl mehr Spaß, hm? Hör mal, ich sehe, dass hier überall Stöcker rumliegen und Schlaglöcher in der Wiese sind. Das erschwert uns das Laufradfahren, finde ich, weil du dann ständig über die Huckel oder in diese Löcher fährst. Ich hab da Sorge, dass du da so oft umfällst und würde uns das gern ersparen. Ich fände es angenehmer, wenn du hier auf dem Gehweg weiterfährst und ich dich dort begleite. Können wir auf den Gehweg zurückkehren und dort weiterfahren?“

Das sind wie gesagt alles nur ausgedachte Beispiele, wie das Gespräch zwischen Mutter und Sohn hätte statt der Strafandrohung verlaufen können. Meiner Meinung nach wird dadurch viel verständlicher, was Kind und Mutter wollen, es trägt zum gegenseitigen Verständnis bei.

Mutter und Tochter Stirn an Stirn lächeln sich an

4. Die Sache mit dem Vertrauen

Manchen Eltern fällt es auch gar nicht auf, wenn sie etwas total Unlogisches sagen. So etwas wie „Pass auf!“.

Eltern sagen das, wenn sie ihr Kind darauf aufmerksam machen wollen, dass es jetzt bei dem, was es vorhat, besonders vorsichtig sein soll. Es ist gar nicht böse gemeint, wenn Eltern ihr Kind zu besonderer Vorsicht aufrufen.

Tatsächlich ist ein „Pass auf!“ aber völlig unnötig. Kein Kind klettert auf ein Klettergerüst und ist dabei bewusst unvorsichtig oder hat vor, sich dabei zu verletzen. Natürlich unternimmt ein Kind alles in seiner Macht stehende, um eine Herausforderung zu meistern, dazu muss es nicht hören, dass es aufpassen soll.

Das Gegenteil tritt dann ein, wenn Kinder ständig und immerzu zu hören bekommen, dass sie auf dieses und jenes Acht geben und aufpassen und vorsichtig sein sollen: Sie beginnen, an sich selbst zu zweifeln. Dazu kommt noch die Angst ihrer Eltern und irgendwann passiert dann genau das, wovor die Eltern ihr Kind beschützen wollten: Es scheitert.

Was kann man also statt diesem schwammigen „Pass auf!“ sagen? Wenn mein Sohn sich beispielsweise auf seinem Laufrad einer Straße nähert, dann sage ich so etwas ähnliches wie:“Ok, da vorne ist die Straße, da lassen wir dann ordentlich die Reifen quietschen (damit ist bei uns das Bremsen gemeint, das wir schon eingeführt hatten, als Oliver noch zu Fuß unterwegs war).“ Es ist also kein direktes „Sei Vorsichtig!“, sondern lediglich eine kurze Erinnerung an ein kleines Spiel, das uns Spaß macht.

Für andere, nicht so heikle Situationen wie die obige mit der Straße können die Eltern sich auch einfach mal im Schweigen üben und das „Pass auf dich auf!“, das ihnen schon auf der Zunge liegt, herunterschlucken, oder sie ermutigen ihr Kind, indem sie ihm viel Spaß auf dem Klettergerüst wünschen.

Kind baumelt an Klettergerüst und hat Spaß

Fazit

Auch heute reden wir mit Kinder anders als mit Erwachsenen. Gerade in Momenten, in denen wir überfordert, genervt und gestresst sind, sagen wir Dinge zu unseren Kindern, die wir so nie zu einem Erwachsenen sagen würden.

Manchmal wiederholen wir einfach nur die Erziehungsmethoden, die wir selber als Kind erfahren haben, manchmal hat es sich aber auch erst allmählich im Alltag eingeschlichen, dass wir in einer bestimmten Art und Weise mit unseren Kindern reden, die wir aber nie benutzen würden, wenn wir mit unseren Freund*innen, Kolleg*innen usw. sprechen würden.

Das Gute: Wenn wir uns einmal darüber bewusst geworden sind, dann können wir endlich damit beginnen, uns zu ändern.

Damit meine ich nicht, dass wir uns einfach verbieten, in einer bestimmten Art und Weise mit anderen zu kommunizieren oder andere zu behandeln, sondern dass wir uns im ersten Moment selber verzeihen können, was bislang passiert ist. Dass wir uns bewusst damit auseinandersetzen, wie es dazu kommen konnte, weshalb wir so und nicht anders reagiert haben.

Wenn wir erkennen, dass wir so nicht weiter mit unseren Kindern reden wollen und uns dazu entscheiden, eine Kommunikation zu wählen, die Respekt, Wertschätzung, Akzeptanz, Zuneigung, Verständnis uvm. beinhaltet, dann haben wir das größte Hindernis schon hinter uns. Denn wir fangen endlich an, all das, was sonst für immer dagewesen und normal angesehen wurde, zu hinterfragen und einen neuen Weg einzuschlagen, das zu einem Leben führt, das uns mit anderen verbindet anstatt uns von ihnen zu trennen.

Was für unlogische Sprüche von Erwachsenen an Kinder kennst du noch?

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28 Gedanken zu „4 unlogische Sprüche, die Kinder von Erwachsenen hören“

  1. Merkste selbst, dass du dich mit dem Artikel eben doch über andere stellst, oder? Ist doch total UNLOGISCH, erst zu behaupten, das wäre nicht deine Absicht und es dann doch zu tun.
    Weil du immer so respektvoll mit Kindern umgehst, hast du vielleicht verlernt, dass man mit Erwachsenen auch nicht so umgeht.

    Antworten
    • Liebe Maren,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Ich verstehe ihn so, dass du meinen Beitrag so empfindest, dass ich mich über andere (die Erwachsenen?) stelle, habe ich das so richtig verstanden? Um dich besser verstehen zu können, würde es mir helfen, wenn du mir schreibst, welche Passagen du so empfindest. Welche Worte sind es, die dich so empfinden lassen?
      Ich freue mich auf deine Rückmeldung.
      Liebe Grüße
      Julia

      Antworten
  2. Hallo,

    ich empfinde deinen Artikel, ebenso wie die Vorschreiberin, als überheblich. Außerdem finde ich deine Ausführungen teilweise (besonders den Punkt zu „Pass auf!“ sehr überzogen. Wie bei allen Blog-Artikeln sollte sich der Autor/die Autorin fragen, welchen Zweck erfüllt mein Artikel?
    Dein Artikel ist der virtuelle, erhobene Zeigefinger einer Mutter, die weiß, wie andere mit ihren Kindern reden sollten. Von (Achtung: Schublade auf) „diesen“ Müttern gibt es genug. Dieses permanente buhlen um den besten Erziehungs-, Kommunikationsstil.
    Und als Tipp von mir als Pädagogik : Die Informationseinheiten, die ein Erwachsener aufnehmen kann, sind begrenzt (7+2), Kinder nehmen weniger auf. Wenn du mit deinem Kind mit Laufrad an der Straße fährst und ihm einen Vortrag hältst,“ok, da vorne…“, dann hoffe ich für dich, dass du das den richtigen Moment für ein laut gerufenes Pass auf! nicht verpasst.

    Alles Gute

    Antworten
    • Hallo Christina,
      danke für deinen Kommentar, er zeigt mir, dass mein Beitrag von einigen Leser*innen missverständlich gedeutet wurde, das bedaure ich, denn mir ist es wichtig, dass meine Beiträge und deren Botschaften klar verstanden werden, darum möchte ich gern erklären, um was es mir in meinem Beitrag ging.
      Mir ging es nie darum, auf andere zu zeigen, mir ging es darum, Sätze, die ich im Alltag zwischen Erwachsenen und Kindern wahrgenommen hatte, näher zu beleuchten und auf das Thema Adultismus aufmerksam zu machen, denn es reden heute noch viele Erwachsene in einer wie ich empfinde trennenden Art und Weise, die ich, wenn ich Unterhaltungen zwischen Erwachsenen beobachte, in der Form nicht sehe. Darauf wollte ich aufmerksam machen und wollte zeigen, was man stattdessen zum Kind sagen könnte, denn manchmal wissen wir einfach nicht, was wir stattdessen sagen könnten.
      Für deine nächsten Kommentare und Kritiken würde ich dich bitten, in Ich-Botschaften zu schreiben, diese Art der Kommunikation kann ich nämlich besser annehmen. Und bitte gib mir keinen Tipp, wenn du nicht weißt, ob ich diesen auch hören/lesen will, bitte frag mich vorher, ob ich deinen Tipp hören will, dafür wäre ich dir sehr dankbar.
      Alles Gute
      Julia

      Antworten
  3. Puh, also ich finde deinen Artikel weder überheblich noch überzogen. Vielleicht aber auch deswegen, weil ich mich dadurch nicht angegriffen fühle. 😉 Ich gehe mit meinem Sohn ebenso um, auch wenn es natürlich wesentlich mehr Geduld und Kraft erfordert. Ja, die ein oder andere Erklärung mag länger dauern, aber es lohnt sich! Auch die Beschreibung der Bremsung an der Straße läuft bei uns ähnlich ab. Ich sehe das Ende des Gehwegs doch schon längst im Voraus und kann rechtzeitig reagieren und nicht kurz vor knapp „Pass auf!“ hinterher schreien. Ich stelle allerdings auch immer häufiger fest, genau wie du, dass meine und auch deine Art mit Kindern umzugehen nicht grade an der Tagesordnung ist und die Eltern sich meist noch versuchen, zu überbieten an Dingen, die sie alle nicht oder schlecht machen und es den Kindern ja auch nicht schadet. Sehr schade eigentlich.
    Ich fand deinen Beitrag jedenfalls gut und habe ihn gern gelesen. 😊

    Antworten
    • Liebe Louisa,
      ich danke dir wirklich vom Herzen für deinen Kommentar und dein Feedback, wie du meinen Beitrag wahrgenommen hast, wie er sich für dich gelesen hat, denn genau so wollte ich es rüberbringen, ich bin erleichtert zu lesen, dass du meinen Beitrag verstanden hast. Und ich bin zum Einen froh und zum Anderen auch berührt zu lesen, dass du dich in einigen Passagen wiedergefunden hast. Ja, du hast Recht, manche Erklärungen dauern länger, aber wie du schon geschrieben hast, lohnt es sich, da stimme ich dir vollkommen zu, denn mir ist eine verbindende Kommunikation zu meinem Kind wichtig.
      Viele liebe Grüße
      Julia

      Antworten
  4. Ich habe mich auch nicht angegriffen gefühlt obwohl ich von mir selbst solche Sätze kenne… vielleicht ist ein Unterschied ob man ein oder zwei Kinder hat, grade das zu spät gerufene ‚Pass auf/Vorsicht‘ passiert mir schonmal wenn ich grade mit dem Kleinen beschäftigt bin… ich finde deine Anregungen gut, denke aber dass viele Mütter nicht so streng mit sich und ihren Kindern sein sollten. Es muss nicht immer alles perfekt kommuniziert werden, manchmal geht es eben nicht besser, egal durch welche Umstände. Wichtig finde ich nicht aufzuhören zu reflektieren und authentisch zu sein… Danke für deinen Text, ich werd mich demnächst bestimmt daran erinnern 🙂

    Antworten
    • Hey Claudia, vielen Dank für deinen Kommentar, ich finde deine Sichtweise sehr gesund, keinen Pervektionismus anzustreben, aber dennoch stets zu reflektieren, wie man reagiert hat und, wenn man merkt, dass man damit nicht zufrieden war, daran zu arbeiten, es zu ändern. Sich authentisch zu verhalten, finde ich auch wichtig, denn die eigenen Grenzen nicht zu wahren und sich zu verstellen (zähneknirschend lächeln fällt mir da gerade spontan ein), ist weder gesund für einen selbst noch für das Kind. Kommunikation finde ich auch hier ganz wichtig, um klar zu signalisieren „Mir geht es gerade nicht gut, ich bin an meiner Grenze. Lass uns eine Lösung finden – gemeinsam“.
      Es berührt mich zu wissen, dass du etwas für dich aus meinem Beitrag mitnehmen konntest, denn ich möchte gern zu einem angenehmeren Alltag – sei es meiner oder der anderer – beitragen 🙂
      Viele liebe Grüße
      Julia

      Antworten
  5. Ich finde den Artikel richtig gut. Auch wenn die Szenarien erdacht sind, sensibilisieren sie dafür, wie wir manchmal mit Kindern sprechen. Es mag wohl daran liegen, dass wir selbst so erzogen wurden und es da wenig um unsere Bedürfnisse und Autonomie ging.
    Ein weiterer Satz, der gut in den Beitrag passen würde, fällt aber auch ganz häufig. Das Kind verletzt sich, weint wohlmöglich und der Erwachsene sagt „Ist doch nicht so schlimm.“
    Vielen Dank für diesen lesenswerten Artikel!

    Antworten
    • Hallo Sarah,
      vielen Dank für deinen Artikel, freut mich, dass du ihn als lesenswert empfindest 🙂
      Die Szenarien, die da anfangs beschrieben wurden, sind allerdings nicht ausgedacht, ich habe sie genau so mitbekommen. Die Szenen, in denen ich schreibe, wie man nun mit jenem Kind stattdessen hätte reden können, die sind rein theoretisch.
      „Ist doch nicht so schlimm.“ – den Spruch hab ich auch schon öfter gehört, hatte auch überlegt, ihn mit reinzunehmen, dachte dann aber, dass ein extra Beitrag dafür nötig wäre, aber vielleicht erweiter ich diesen Beitrag noch mit diesem Spruch, unlogisch ist er allemal. Vielen Dank dafür!
      Alles Liebe
      Julia

      Antworten
      • Hallo Julia,

        danke für deinen Artikel, ich fand es super. Da ich Pädagogische Fachkraft bin, und selbst zwei Kinder habe, finde ich es besonders toll zu lesen, dass es auch andere Elternteile schaffen, einen respektvollen Umgang mit seinem Kind zu haben.

        Schlimmstes Beispiel von Elternteilen: Kind wird aus der Kita abgeholt, trödelt/will noch schaukeln, etc., dann folgt der Satz “ dann gehe ich jetzt ohne dich“…Vertrauenssache vorprogrammiert! Zumal das eh keiner machen würde!

        Oh je, ich schweife ab 😉
        Toller Artikel, danke 👍🏼

        Antworten
        • Liebe Sunny,
          vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut mich, wenn auch mal eine pädagogische Fachkraft auf meine Artikel schaut und mich in meiner Ansicht bestätigt 🙂
          Ja, diese Androhungen höre ich auch hin und wieder (sogar bei Hunden) und ich denke mir dann auch, dass der Erwachsene jetzt seine wahrscheinlich letzte Idee rausholt, weil er so verzweifelt los möchte, für das Kind ist es aber sicherlich eine ganz schmerzliche Erfahrung, wirklich zu glauben, dass es jetzt verlassen wird.
          Ich bin dennoch guter Dinge, dass sich immer mehr Menschen reflektieren und andere Strategien finden werden, wie sie ihr Kind dazu bewegen können mitzukommen, ohne dass es zu solchen Methoden mehr kommen muss.
          Liebe Grüße
          Julia

          Antworten
  6. Hallo,
    Ich habe deinen Artikel aufmerksam gelesen und auch die Meinungen der Kommentierenden.
    Zum einen Verstehe ich beide Seiten zum anderen möchte ich mich mit teilen.
    Natürlich könnte man Öfters anders argumentieren, ich persönlich arbeite auch immer daran mich zu verbessern und nicht nur die Sprüche meiner Mutter runter zu leiern. Was Du und auch ich und auch alle anderen nicht vergessen solltet, wenn ihr so kleine Ausschnitte aus dem Leben anderen mitbekommt! Ihr kennt die Vorgeschichte nicht.
    Ich habe zum bsp. Einen Neffen, inzwischen Erwachsen, der hat sich als Kleinkind mitten auf der Straße hingeworfen und dann fürchterlich geweint und das bloß weil man etwas gesagt hat das um nicht gepasst hat wie z.B. geh bitte auf den Gehsteig. Und wenn man dann nicht wie ich damals die cool entspannte Tante ist, sondern die gestresst Mutter mit zwei Kindern ist, dann kann ich so einen Satz schon verstehen. Vorrallem wenn ein Kind sowas permanent tut.
    Das andere ist Du kennst den Charakter der Kinder nicht, ich habe zwei Söhne der erste ist 4 1/4 und der zweite ist die Tage gerade drei geworden! Die beiden sind vom Wesen und Charakter soooo unterschiedlich. Der ältere da geb ich Dir Recht bei dem hilft viel erklären und warum er was nicht soll oder warum er jetzt Vorsichtig sein muss etc. Der kleine braucht ganz klare Ansagen und zwar kurz und bestimmend, weil sonst interessiert ihn das nicht! Ein Pass auf, oder wie ich es sage sei Vorsichtig ist bei ihm genau das richtig. Beispiel Spielplatz Kletterturm: Der große ist von alleine Vorsichtig zu dem sage ich trau dich ruhig du schaffst das und dann klettert er oder auch nicht oder ich muß ihm helfen/ halten.
    Zum Kleinen sage ich sei vorsichtig! Er klettert immer noch flotter hoch wie der große und macht einfach, und wenn er dann oben steht verkündet er das er vorsichtig war und dann rutscht er die Rutsche runter und gut.
    Was ich damit sagen möchte aus der Sicht der Mutter meines älteren Sohnes finde ich deinen Artikel wirklich Klasse mit Anregungen wo ich mich noch verbessern kann !
    Aus der Sicht der Mutter meines jüngeren Sohnes, wow was bildet die sich eigentlich ein die kennt doch die Kinder gar nicht, die weiß doch gar nicht was davor alles gelaufen ist. Ich muß dazusagen das der kleine ein riesen Trotzkopf ist und ehrlich muss ich ein gestehen daß ich früher auch oft so geurteilt habe, wenn Kinder z.B. trotzend da standen, das ist die falsche Erziehung, man muß das halt dem Kind erklären etc. Von wegen Erziehung der war schon trotzig bevor er aus mir raus geholt worden ist. Ich Kack jetzt Mal in die Mama rein weil ich jetzt hier raus will😁.
    Vielleicht kannst Du, wenn Dich denn dann mein Meinung interessiert, solche Situation nochmal aus einem Anderen Blickwinkel betrachten!
    Liebe Grüße

    Antworten
    • Hallo Sophie und danke für deinen lieben Kommentar. Auch wenn du es kritisch siehst, empfand ich deine Art und Weise, es mir mitzuteilen, als sehr angenehm und respektvoll, dafür möchte ich mich als Erstes bedanken. Danke 🙂
      Ich stimme dir absolut zu, dass es Tage im Leben geht, da läuft alles scheiße und da rutscht uns auch mal ein genervtes, vielleicht sogar mal ein aggressives oder böses Wort raus. Ich möchte mich davon gar nicht freisprechen, ich bin auch nicht 24/7 entspannt und gelassen, absolut nicht.
      Aber ich möchte diese Situationen, die mir aufgefallen sind, aufgreifen, um – auch für mich – einen Weg zu finden, wie ich oder jemand anderes in dieser Situation anders reagieren könnte. Dabei ist es nur ein Versuch. Was jede/r andere mit meiner Idee macht, bleibt ihr/ihm überlassen. Ich möchte nur zum Nachdenken und Reflektieren anregen, keineswegs andere verurteilen oder bloßstellen oder mich profilieren. Das kam bei einigen anders rüber und ich nehme es mir zu Herzen, für die kommenden Beiträge sensibler zu schreiben.
      Ich danke dir auf jeden Fall für deine Bitte, die Situationen auch aus anderen Blickwinkeln zu betrachten. Das habe ich bereits getan und werde es mir bei jedem Beitrag, den ich schreibe, immer mal wieder in Erinnerung rufen. Ich fürchte nur, bei aller Sorgfalt wird es immer jemanden geben, die/der meine Botschaft anders interpretiert als ich wollte.
      Alles Liebe
      Julia

      Antworten
  7. Hallo Julia,
    vielen Dank für deinen Artikel. Man spürt wie viel Respekt und Liebe du deinem Kind gegenüberbringst. Dabei sind deine Beispiele sehr verschieden. Bei den ersten beiden stimme ich dir zu.
    Bei den letzten beiden muss ich für mich persönlich aber sagen, dass ich deine Aussagen sehr kritisch sehe. Wir vergessen vor lauter Achtsamkeit manchmal, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind. Meiner Ansicht nach ist ein “ Pass auf“ oder ein „Wir fahren nicht über die Wiese. Das ist noch zu gefährlich.“ weder übergriffig noch respektlos. Der größte Teil der Kinder ist mit ellenlangen Ausführungen überfordert. Vielleicht ist es für deinen Sohn aber genau richtig. Mein Kind fühlt sich auch mit klaren Anweisungen geliebt und verstanden. Es ist gut, dass Kinder Kinder sind und Erwachsene Erwachsene. 😉

    Antworten
    • Hey Jule, danke für deinen Kommentar. Und auch, wenn du mir nicht in allen Punkten zustimmst, danke ich dir dafür, dass du dennoch freundlich im Ton geblieben ist, so kann ich Kritik besser annehmen.
      Natürlich ist jedes Kind anders. Manch ein Kind braucht kurze, klare Botschaften. Ein anderes braucht hingegen eine ausführliche Erklärung, warum es etwas zu tun oder zu lassen hat. Da stimme ich dir zu.
      Mir geht es hier nur um den Ton. Egal, ob ich nun kurz und knackig oder ausführlich mit meinem Kind rede, sollte es respektvoll und wertschätzend sein. Und ja, ich selber schaffe es auch nicht immer, da will ich mich gar nicht rausnehmen, aber ich denke, wenn man wieder etwas runtergekommen ist und die ganze Sache reflektiert, dann kann man mal drüber nachdenken, ob man es bei der nächsten Situation anders machen möchte.
      Nur zu einer Sache möchte ich gern noch etwas richtig stellen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Gegen ein „Auf die Wiese gehen wir nicht, das erscheint mir noch zu gefährlich.“ ist mMn nichts einzuwenden. In diesem Fall hat die Mutter aber etwas anderes gesagt, was eher einer Drohung gleich kam als einem Austausch mit ihrem Kind, verstehst du?
      Alles Liebe
      Julia

      Antworten
  8. Liebe Julia!
    Ich finde nicht nur diesen sondern auch andere Artikel von dir sehr hilfreich und gut geschrieben, zudem wirkst du sehr sympathisch und alles andere als überheblich. Meine Kleine ist erst 3 Monate alt und ich möchte sie genauso, wie du beschrieben hast, „auf Augenhöhe“ erziehen. Dein Beitrag hilft mir dabei, weil ich mich dann sicherer fühle und auch Argumente bringen kann.
    Ich finde, dass du durchaus Selbstvertrauen zeigen darfst und dich nicht ständig in den Kommentaren für deine Meinung rechtfertigen musst. Wir sind eben alle verschieden und genau das macht das Leben so spannend.
    Ich freu mich auf weiter Blogeinträge von dir ❤️ liebe Grüße aus Österreich

    Antworten
    • Liebe Tanja,
      ich danke dir für deinen Kommentar, er hat mir wieder vor Augen geführt, dass Menschen soooo unterschiedlich sind und ich es nie schaffen werde, dass immer alle meiner Meinung sind, das ist aber zum Glück auch gar kein Anspruch von mir. Es freut mich, dass du aus meinen Beiträgen etwas für dich mitnehmen kannst, das gibt meiner Arbeit einen Sinn, also vielen Dank für dein Feedback, es bestärkt mich ungemein, dran zu bleiben und weiter zu machen.
      Liebe Grüße von Berlin nach Österreich
      Julia

      Antworten
  9. Danke für den schönen Artikel.
    Leider merkt man an den Kommentaren, dass nicht nur Adultismus recht verbreitet ist (mir rutscht auch ständig „Pass auf!“ raus), sondern vor allem die Überzeugung, dass es nicht schadet, gut so ist oder sogar, dass es ein natürliches Recht dazu gibt.
    Ich möchte wirklich mal wissen, wie diese Mütter es fänden, wenn ihre Männer sagen würden „es schadet meiner Frau nicht, wenn ich ihr öfter sage, wodrauf sie achten muss“, „Es ist viel besser für meine Frau, wenn ich ihr sage, wie sie etwas machen soll, schließlich habe ich als Mann mehr Weitblick“, „sie findet es gut, schließlich beschwert sie sich nicht mehr seit einer kurzen Trotzphase)“ sogar „wie überheblich zu sagen, ich solle anders mit meiner Frau reden, schließlich bin ich der Mann und sie nur eine Frau“.
    Schade, dass viele immer noch versuchen es zu relativieren. Meine Großeltern wuchsen noch auf mit „Schläge tut Kindern gut“, sie selbst sagten „Schläge sind nicht gut, aber XX hat Schläge gebraucht, meine Mutter war noch der Meinung „Schlagen darf man nicht, aber Schläge haben mir nicht geschadet“ und heute weiß man „Schlagen schadet und ist deswegen auch gesetztlich endlich verboten!“. Jeder war überzeugt von seiner Einstellung und jeder davon liebte seine Kinder… trotzdem würden wir heute Schläge (hoffentlich) nicht so tolerieren.

    Antworten
    • Hey Nira,
      was du schreibst, kann ich genau so zu 100% unterschreiben. Was früher völlig „normal“ war, wie die Schläge, von denen du schreibst, ist heute bei vielen ein No-Go, und auch in der heutigen Zeit bedarf es weiterer Entwicklung, gerade in Bezug auf die verbale Gewalt, die wie körperliche Gewalt angesehen werden sollte. Es braucht Zeit und Menschen, die mutig sind, diese Themen anzusprechen, auch im Hinblick auf die eigene Kindheit, indem man sich ganz ehrlich die Frage beantwortet „War das wirklich alles zu meinem Besten, wenn ich zum Essen gezwungen/ in die Ecke gestellt/ angeschrien/ gedemütigt /… wurde?! Oder sag ich mir das nur zum eigenen Schutz, um mich nicht an diese Ohnmacht erinnern zu müssen?“
      Ganz lieben Dank für deinen Kommentar <3
      Julia

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  10. Ich danke Dir für diesen Artikel! Ich habe in letzter Zeit leider auch viele solche Situationen miterleben dürfen. Kinder werden wie kleine Soldaten ununterbrochen mit Anweisungen bombardiert und müssen zu jeder Zeit parieren. Was für ein schreckliches Leben! „Zieh die Jacke aus!“, „Zieh Dich an!“, „Wenn Du weiter weinst, dann gehen wir eben!“. Ganz schlimm empfand ich eine Mutter, die ihre Tochter, die noch keine 2 war (zuckersüße übrigens) immer mal als „Ziege“ angeredet hat.
    Es ist diesen Eltern nicht bewusst, was das mit dem Selbstwertgefühl der Kinder macht. Sie erziehen eben nach der „Alten Schule“ und werden von ihrem Umfeld bestärkt „Na Du hast Dein Kind gut im Griff“.
    Jesper Juul hat das auch schön in seinen Büchern thematisiert.
    Vielen Dank für Deine offenen Worte! 🙂
    Nancy || live-with-less.de

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    • Liebe Nancy, danke auch dir für deinen Kommentar.
      Und ja, mich stimmt es auch traurig, wenn Kinder Befehlstöne hören, weil mir ein Umgang auf Augenhöhe wichtig ist. Ich meine, Erwachsene können auch freundlich sagen, wenn ihnen etwas wichtig ist, z.B. das mit der Jacke ausziehen oder dass sie jetzt nach Hause möchten. Selbst, dass sie das Weinen ihres Kindes nicht so gut aushalten können, können sie einfach sagen, aber eben in Ich-Botschaften und nicht mit der „Konsequenz“, dass das Weinen des Kindes als Bestrafung benutzt wird, jetzt den Spielplatz zu verlassen.
      Alles Liebe
      Julia

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  11. Ein Kind sollte auch immer lernen, dass es für sein Handeln selbst verantwortlich ist und es selbst in der Hand hat sein Leben, seine Fähigkeiten, seine Gefühle zu gestalten. Wenn ich meinem Kind nun sage: Oh da war der Boden jetzt aber etwas rutschig, bringe ich meinem Kind bei, seine Fehlversuche auf die Umwelt zu schieben. Es denkt dadurch es kann selbst nichts beeinflussen. Bekommt dadurch eventuell auch nicht den Mut es nochmal zu versuchen. Irgendwann als Erwachsener steht er da und sagt: Ich bin so traurig, das liegt an dem schlechten Wetter… Ich kann daran nichts ändern. Stattdessen würde ich meinem Kind erklären dass es wenn es über rutschigen Boden fährt sehr vorsichtig fahren muss da man sonst hinfällt. Oder drum herum zu fahren…

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    • Hey Sebastian,
      danke für deinen Kommentar, ich gehe da vollkommen mit dir, wenn ich so darüber nachdenke. Ja, wenn ich es dabei belasse und allein der Umgebung die „Schuld“ für diesen Ausgang gebe (dass das Kind z.B. ausgerutscht und hingefallen ist, weil der Boden so matschig war), dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das, was du beschrieben hast, eintreffen könnte, nämlich dass das Kind tatsächlich irgendwann glaubt, dass es nichts verändern kann und ohnmächtig wird… Ein sehr interessanter Ansatz von dir, dafür danke ich dir sehr 🙂
      Liebe Grüße
      Julia

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  12. LIebe Julia, danke für deinen Artikel. Ich finde es wichtig sich selbst und die eigene Kommunikation ständig zu hinterfragen.
    Den Kommentar der Laufradmutter finde ich unangemessen, deinen Alternativvorschlag allerdings (für mich) nicht passend, weil er sehr lang und umständlich ist. Mit dem Vorschlag der schon kam („wir machen das nicht, weil es gefährlich ist“) kann ich mich besser identifizieren. Wenn das Kind es genauer wissen möchte, kann es nachfragen. Dann bekommt es die Menge an Information, die es tatsächlich interessiert.
    Die Kritik an pass auf/sei vorsichtig kann ich nur bedingt verstehen. Das pauschal zu sagen, wann immer das Kind etwas macht ist sicher nicht zielführend. Wenn das Kind sich aber nicht ausreichend auf das (ggf. gefährliche oder schwierige) was es gerade tut konzentriert, finde ich das sinnvoll. Ob es übergriffig ist? Vermutlich, kommt darauf an, wie man übergriffig definiert. Mir ist das in diesem Fall aber lieber als das etwas passiert oder anstatt es zu verbieten. Und ich sage das auch zu Erwachsenen, wenn sie zB ins Gespräch vertieft die Straße sehr unaufmerksam überqueren möchten.
    Was denkst du dazu?
    Liebe Grüße Rebecca

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    • Liebe Rebecca,
      vielen Dank für deinen Kommentar und deine Meinung 🙂 Für wieviel und für welche Worte man sich beim Erklären entscheidet, bleibt ja jeder/m selbst überlassen, je nach Situation und Gefühl.
      Zu deiner Frage über „Pass auf/Sei vorsichtig“ kann ich mich nur wiederholen. Ich finde, es sagt nichts aus. Stattdessen eine positive Handlungssprache anzuwenden, finde ich viel zielführender und klarer. Auf was genau soll die/der andere aufpassen?
      Natürlich kann man auch hier wieder keinen pauschalen Satz empfehlen, weil jede Situation anders ist, und manchmal wie bei der Straße eben nicht viel Zeit zum Erklären ist. Wenn jemand droht, unachtsam über die Straße zu laufen, dann ruf ich auch einfach nur „Achtung!“ oder zerre die Person ggf. noch nach hinten, kommt ganz drauf an, nicht wahr?
      Liebe Grüße
      Julia

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  13. Ich kann beide Seiten verstehen, aber man darf auch nicht vergessen, dass der Verfasser nicht dafür verantwortlich ist, wie der Einzelne den Text aufnimmt. Es ist ein Artikel, in dem eine Mutter mitteilt, wie gewisse Sätze, die zum Kind gesagt werden, auf Sie wirken und was SIE vorschlägt was man anders machen könnte. Meine Zicken können einen in den Wahnsinn treiben und zeitgleich sind sie zuckersüß. Ich bin alleinerziehend habe 5 Jobs und zwei Mädchen (8 und 10) ja es ist manchmal stressig und fallen durchaus auch Sätze wie sie hier aufgelistet sind. Aber ich setze mich mit den Mädchen auch hin, entschuldige mich, wenn ich doof reagiert habe oder unnötig geschimpft habe und erkläre ihnen warum ich so war und ganz oft kann ich ihnen Situationen in Erinnerung rufen in denen sie doof reagiert haben weil sie zu wütend waren oder so……ich hab keine Ahnung ob das richtig oder falsch ist auch da wird es pro und contra geben aber ich bin mit mir und meinem Erziehungsstil im Großen und Ganzen zufrieden und ich höre mir auch gerne Verbesserungsvorschläge an, man lernt schliesslich nie aus. Mir ganz persönlich (und das liebe julia ist keinerlei wertung meinerseits) kann Julia das Gefühl geben sie ist die bessere oder belesenere Mutter…..für meine Kinder kann es gar keine bessere Mutter als mich geben und zwar mit allen Ecken und Kanten und all meinen Fehlern. Wir 3 haben den besten Weg für uns gefunden. Meine Kinder lernen weder Mütter noch Väter oder Erwachsene generell wären fehlerfrei oder haben immer recht……wie soll mein Kind lernen das Fehler passieren und das ist ok aber man muss dazu stehen und sich entschuldigen, wenn ich es ihm nicht vorlebe? Wie soll mein Kind lernen das man andere Meinungen respektieren kann obwohl man selbst eine andere hat das man jedem mit dem Respekt gegenübertreten sollte den man für sich selbst möchte, wenn ich es nicht vorlebe? Ja Kinder lernen von uns Kinder müssen noch viel lernen was wir schon können und jede Mutti wird stets das BESTE für ihr Kind wollen…..und wenn aus den kleinen vernünftige grosse Menschen geworden sind dann ist es letztlich gar nicht schlimm mal nicht die richtigen Worte gewählt zu haben. Wir sind Menschen und Menschen machen Fehler……na und……….wenn ich mir jedoch nicht eingestehen könnte das nicht alles richtig oder gut ist was ich mache, ja dann würde mich der Artikel auch triggern und natürlich käme die Verfasserin überheblich rüber……immerhin wird mir ein spiegel vorgehalten. Was mich betrifft meine liebe Julia ich werde natürlich immer bemüht sein manches ander oder besser zu machen, aber was soll ich sagen ……wie es mit guten Vorsätze halt so ist 😂 solange wir 3 mit uns klarkommen weil jeder auch einfach mal doof sein darf ist doch alles im grünen Bereich oder 😊
    LG
    Britta

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