Der Bebü-Spielplatz

Warum dieser Spielplatz diesen Namen trägt und ob ihr mit euren Kindern da einmal vorbeischauen solltet, lest ihr im folgenden Artikel.

Der Bebü-Spielplatz

Heute sind Sohnemann und ich rein zufällig auf diesen Spielplatz gestoßen. Wir wollten, nachdem wir gerade beim Babytreff waren, eigentlich nach Hause fahren, aber er wollte gestillt werden.

Also beschloss ich, statt die Straßenbahn zu nehmen, ein Stück mit ihm zu laufen und uns ein gemütliches, ruhiges Plätzchen zum Stillen zu suchen, am Besten im Grünen.

Und siehe da: Nur wenige Nebenstraßen entfernt stand eine Bank neben einem geschlossenen Supermarkt. „Da werden bestimmt auch nicht so viele Leute vorbeikommen.“, dachte ich.

Und es kamen tatsächlich nur 2 Leute vorbei, die sich nicht die Bohne für uns interessierten und ich war auch ganz froh darüber, einfach die Ruhe zu genießen. Ich schaute mich in der Gegend um und dann sah ich ihn…

Keine Ahnung, wie lange er da schon war, aber etwa 50m weiter stand ein Mann und glotzte die ganze Zeit zu uns rüber, während ich meinen Sohn stillte. Und er machte keine Anstalten, seinen Blick abzuwenden. Brrrr!

Erst dachte ich, der guckt bestimmt gleich weg, wenn ich ihn direkt ansehe, aber denkste! Er starrte weiter zu uns und es wurde mir langsam, aber sicher unangenehm. Ich unterbrach das Stillen und wir zogen weiter.

Der Bebü-Spielplatz - Baby schaut nach links

Dem Zufall sei Dank

Ich sah Grünes, also bog ich gleich in die nächste Nebenstraße ein, und da stand nun der Spielplatz. Umgeben von einer mit Autoreifen gesicherten Fahrbahn, die gerade von der Stadtreinigung sauber gefegt wurde.

Der Bebü-Spielplatz - Baby spielt

Eine Mutti war mit ihren Kindern bereits vor Ort. Eine kam mit ihrer Tochter gerade an. Wir gesellten uns dazu, aber der kleine Mann brauchte erst einmal seine Zeit, um aufzutauen, und spielte vorerst allein im Sand.

Der Bebü-Spielplatz - Rutsche

Was ich cool fand: Statt einer öden Treppe mit gleich breiten, gleichlangen Stufen wurden unförmige, große Steine zu einer Treppe gestapelt. Die Kinder mussten, um nach oben zu gelangen, ein wenig kraxeln und das machte ihnen unheimlich viel Spaß. Auch der kleine Mann, der inzwischen warmgelaufen war, kletterte nach oben, um die Wellenrutsche auszuprobieren: Er jauchzte, während es nach unten ging.

Der Bebü-Spielplatz - Glasscherben

Gefährlich

Was ich auf einem Spielplatz für ein absolutes No-Go halte: Glasscherben, Zigarettenstummel und allerlei Müll wie kaputte Luftballons, Bonbonpapier und ähnliches, die auf dem Boden lagen und schnell zur Gefahr für Kleinkinder werden können.

Der Bebü-Spielplatz - Dornen

Nicht gerade ideal für einen Spielplatz fand ich auch die Bepflanzung rundherum: Disteln, Brennnesseln und andere dornige Pflanzen wuchsen in Hülle und Fülle in Griffhöhe.

Aber Eltern sind nun einmal da, um auf ihre Kinder aufzupassen und ihnen zu zeigen, welche Pflanzen man lieber nicht anfassen sollte.

Der Bebü-Spielplatz - Brennnesseln

Und nebenbei bemerkt: Die Kinder, die da waren, interessierten sich sowas von gar nicht für die Pflanzen.

Und würde es darum gehen, Kinder in Watte einpacken zu müssen, damit ihnen nichts passiert, dürften auch keine Steine aufeinander gestapelt werden, damit nicht eventuell ein Kind stürzen könnte…

Der Bebü-Spielplatz - Sand

Wie fanden die Kinder den Spielplatz? Sie waren begeistert!

Es wurde gekraxelt, balanciert, gerutscht, wieder hochgeklettert, gebuddelt, Sand auf die Rutsche geschaufelt und wieder hinuntergefegt.

Aber es wurde auch geweint, weil ein Kind umgeplumpst war, weil es von seinem überschwänglichen Bruder zu beherzt umarmt wurde. Es wurde geschubst, es wurde geschimpft, doch am Ende gab es ein Happy End.

Der Bebü-Spielplatz - Grün

Am Interessantesten finde ich immer, wie Kinder miteinander interagieren. Hier eine kleine Story, die ich beobachten durfte:

Der etwa 3 Jahre alte Sohn der Mutter stand schon ewig oben an der Rutsche und traute sich nicht hinunterzurutschen. Seine Mutter wollte ihm helfen, doch das wollte er nicht.

Dann kam das russische, etwa 4 Jahre alte Mädchen, der 2. Mutter nach oben und rutschte mühelos runter und wartete nun unten darauf, dass der Junge sich auch trauen würde.

Sie sprach ihn immer auf Russisch an („Utschi!“??), aber er verstand kein Wort und blickte immer nur fragend zu seiner Mutter hinab, die ihrem „Bebü“ (so nannte sie ihn) weiter Mut zusprach.

Unterdessen kletterte das Mädchen bereits das 5. Mal hoch und rutschte mit einem „Juhuu!“ wieder hinunter. Der Junge beobachtete sie gebannt, verspürte aber immer noch keine Lust, ihr nachzueifern.



Das Mädchen übte sich nun darin, die Rutsche hinaufzuklettern und überraschte den Jungen, der immer noch oben stand, indem sie plötzlich aus der Rutsche gekrochen kam. Die beiden fingen an sich gut zu verstehen und grinsten nun gemeinsam von oben ihren Müttern entgegen.

Die Zeit verging. Das Mädchen, immer noch nicht müde vom Rutschen und Klettern, hatte bereits einen puterroten Kopf. Es war inzwischen sehr warm geworden und sie hatte immer noch ihren Jogginganzug an.

Der Junge war immer noch oben und lugte vorsichtig in die Rutsche. Das Mädchen rutschte abermals nach unten und wartete darauf, dass er ihr nachrutschen würde. Vergebens.

Die Mutter des Jungen rief ihm nun zu:“Bebü!“, woraufhin das Mädchen in die Rutsche zu dem Jungen nach oben rief:“Bebü!“. Und siehe da: Endlich kam der Kleine hinterher und grinste breit.

Der Bebü-Spielplatz - große Rutsche

Von dort an kletterten die beiden rauf und runter, umarmten sich und rutschten immer noch zusammen hinunter, als ich mich mit meinem Kleinen bereits auf den Weg machte.

Wenn ihr euch selber einen Eindruck von diesem Spielplatz verschaffen wollt, findet ihr ihn weiter unten in der Karte.

Viel Spaß beim Erkunden!

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