Spielplatz in der Zossener Straße

Heute entführte uns meine Schwester mal auf einen Spielplatz, an dem sie auf dem Weg zur Uni immer vorbei fährt.

Erfahrt hier, ob sich ein Besuch lohnen würde.

Spielplatz in der Zossener Straße

Allzu weit entfernt von unserem Zuhause ist der Spielplatz nicht, aber auch nicht gerade um die Ecke. Doch ein Stückchen laufen und den Rest mit der Straßenbahn fahren; ich finde, das ist noch völlig in Ordnung.

Erst mal ankommen

Doof – wenn man das so nennen kann – ist nur der Umstand, dass mein Sohn aktuell sehr lange Mittagsschlaf hält. Manchmal bis 17 Uhr! Dann kann man den restlichen Tag nur noch im Dunkeln verbringen.

Nicht anders war es also auch heute. Der Kleine schläft noch (wofür ich jedes Mal dankbar bin). In der Zwischenzeit kommt meine Schwester. Wir plaudern ein wenig und warten, dass der kleine Mann wach wird. Als der Postbote klingelt, ist es soweit.

Aber statt gleich los marschieren zu können, will er natürlich erst einmal ankommen. Begrüßt werden. Pullern muss er nicht. Aber eine frische Windel muss rum.

„Butter!“, sagt er dann. Also erst einmal hinsetzen und in Ruhe ein paar Butterstullen mümmeln.

Jetzt will er mit seiner Tante spielen. Das trifft sich immer ganz gut, denn dann kann ich indes abräumen.

Als ich ins Zimmer komme, sind sie gerade dabei, Sticker auf sein Rutschauto zu kleben. Sie haben die Ostersticker gefunden. Na, wenigstens sieht das Auto jetzt etwas freundlicher aus.

Spielplatz in der Zossener Straße - Rutschauto mit Osterstickern

Es wird immer später

Die Sonne, die vorhin noch so schön geschienen hat, verschwindet allmählich. Ich verrate meinem Sohn, dass seine Tante uns einen Spielplatz zeigen will. Ob wir da hin wollen. „Ja!“, kommt als Antwort! „Fee!“ – „Na klar! Die Fee kommt auch mit!“ Wir können also endlich los!

Als das Drama mit dem Anziehen überstanden ist und alle glücklich sind, fahren wir los und stehen im Nu auf dem Spielplatz.



„Weissa!“

Ja, da hat der Kleine nicht ganz Unrecht, als wir auf dem kleinen Hügel stehen und uns umsehen. Eigentlich kommt hier Wasser raus, um dann hinab zu fließen. Erweckt zumindest den Anschein.

Spielplatz in der Zossener Straße - Kind auf ausgetrocknetem Brunnen

Jetzt – in der kalten Herbstzeit – fließt hier allerdings nichts. Da würde ja sonst alles einfrieren. Das verstand mein Sohn nicht. Wasser ist sein Element – in allen Jahreszeiten.

Als es also nichts mehr zu gucken gibt, gehen wir weiter auf Erkundung. Die Rutsche wird ins Visier genommen. Um aber rutschen zu können, muss man erst einmal das Gerüst erklimmen. Das schafft der Kleine auch ganz gut, während ich seine Hände halte und hinter ihm her stolpere.

Spielplatz in der Zossener Straße - Klettergerüst mit Netzseilen und Treppen

Oben angekommen, geht es auch gleich mit Tante Anja wieder hinunter.

Spielplatz in der Zossener Straße - Frau rutscht mit Kind

Dann werden Kastanien auf die Rutsche geworfen, die gleich wieder kehrt machen und gegen kleine, dicke Bäuche fliegen. Nachdem die Kastanie ihn getroffen hat und bereits eine Weile auf dem Boden liegt, ruft der kleine Mann empört:“Aua!“. Lustig findet er es aber auch, weshalb das ganze Spiel eine Weile fortgeführt wird.

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Parcours

Wie auf vielen Spielplätzen gibt es auch hier einen Parcours. Eigentlich mehrere, wenn man es genau nimmt. Über Seile, Netzseile, Stangen, Bretter (fest verankert oder wackelig) und Hängematten bahnt man sich allmählich seinen Weg.

Spielplatz in der Zossener Straße - Parcours aus Seilen, Brettern und Hängematten

Ziemlich schräg

Witzig fand ich den Parcours am schrägen Häuschen. Oder was das auch immer sein soll. Hier und da gibt es auch farbige Einsätze und Fenster. Aber so zu vorangeschrittener Stunde wirkt das Ganze irgendwie gruselig. Allein traut sich der Kleine da nicht durch. Ich auch nicht, also gehen wir gemeinsam.

Spielplatz in der Zossener Straße - Kletterhäuschen

Liegt das Gruselhäuschen hinter einem, ist Muskelkraft gefragt. Und Gleichgewichtssinn. Außerdem gutes Schuhwerk, damit man nicht abrutscht. Und am besten noch Handschuhe. Ich finde, sich an den harten Seilen festzuhalten, tut mitunter echt weh.

Spielplatz in der Zossener Straße - Parcours

Die schrägen Platten, die danach folgen, bewegen sich zwar nicht, sind aber irre rutschig! Ich wäre – mit dem Kleinen auf dem Arm – beinahe hingefallen. Er fand das ziemlich lustig. Ich war froh, dass wir das mit einem Lachen beenden konnten.

Spielplatz in der Zossener Straße - Der Parcours geht weiter

Dann folgen wackelige Holzklötze, über die mein Sohn natürlich auch unbedingt drüber musste. Anschließend geht es noch einmal nach oben und dann mit einer komischen Stangenrutsche wieder runter. Ob wir die „richtig“ benutzt haben, ist fraglich.

Spielplatz in der Zossener Straße - Stangenrutsche

Aber immerhin sind wir unten angekommen.

Was gibt es sonst noch?

Der Platz ist groß, weshalb hier auch echt eine Menge steht. Es gibt ein Basketballfeld, Reifenschaukeln…

Spielplatz in der Zossener Straße - Reifenschaukel

… ein Fußballfeld mit 2 Toren, hier und da kleine Tische mit Bänken zum Rasten sowie brach liegendes Land für freies Spiel…

Spielplatz in der Zossener Straße - Fußballfeld mit zwei Toren

Und eine große Drehscheibe! Juhu! Gleich drauf gesetzt und den Hintern abgefroren! Leider dreht sich die Scheibe nicht lange von allein weiter, sondern bleibt schon nach kurzer Zeit wieder stehen. Da musste uns Tante Anja eben weiter anschieben. Was soll man machen?

Spielplatz in der Zossener Straße - Kind und Frau auf Drehscheibe

„Pause!“

Und dann gab’s auch mal’ne Pause zwischendurch. Wir hatten warmen Tee in unseren Thermosflaschen dabei und genossen ihn WIRKLICH! Inzwischen war es nämlich saukalt und dunkel geworden.

Während der Mond schien (ja, ich weiß, der Mond scheint nicht), dampften unsere bis zum Rand gefüllten Teebecher und wärmten erst unsere Hände und dann unseren Körper. Ja, das war ein feines Gefühl.


Langer Abendspaziergang

Der Kleine wurde langsam müde. Er wurde im Kinderwagen gefahren, eingemummelt in dickes, warmes Fell, und wir traten den Heimweg an.

Auf die Straßenbahn wollten wir nicht warten, also spazierten wir los. Und unterhielten uns. Noch eine Station. Dann noch eine. Und so weiter. Bis wir fast zu Hause waren. Dann fing der Kleine plötzlich zu weinen an, wollte gestillt werden. Er war sehr müde. Die Kälte tat ihr Übriges. Das letzte Stückchen fuhren wir mit dem Bus nach Hause. Und kaum waren wir im warmen Hausflur, taute der Kleine im wahrsten Sinne des Wortes auf und war wieder putzmunter.

Meine Schwester fuhr dann nach Hause, der kleine Schatz und ich wiederum abendbroteten (kann man das so sagen?), gingen baden, putzten Zähne, spielten noch’ne Runde und fielen dann irgendwann spät abends totmüde (wohl eher ich) ins Bett. Dann wurden noch Bücher gelesen.

Als der Kleine es witzig fand, mir weh zu tun, entschied ich, den Tag für beendet zu erklären. Er dreht sonst nämlich völlig auf. Und da konnte ich dann nicht mehr mithalten. Vielleicht der Papa, aber der war immer noch nicht zu Hause angekommen. Und so schlummerten wir dann beide endlich nebeneinander ein.

Jetzt ist es 05:01 Uhr. Ich bin seit 2:39 Uhr wach. Langsam werde ich wieder müde. Na dann gute Nacht!

Bevor ich’s vergesse: Den Spielplatz zu besuchen, lohnt sich allemal! Aber vielleicht doch eher, wenn es noch hell ist. Packt euch schön warm ein. Und nehmt heißen Tee mit! Dann macht es draußen auch bei so kaltem Herbstwetter Spaß.

Den Spielplatz findet ihr übrigens hier:

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