Heute gibt es einen Buch Review über „Wie kleine Tiere schlafen gehen“ von Anne-Kristin zur Brügge (Autor) und Marina Rachner (Illustrator).
Ob es eine schöne Gute-Nacht-Geschichte für 1-bis 3-Jährige ist, erfahrt ihr hier.
Wie kleine Tiere schlafen gehen
„Wie kleine Tiere schlafen gehen“* war mit das erste Gute-Nacht-Buch bei uns. Ich fand die kuschelnden Eulen vorne auf dem Cover ganz niedlich und dachte mir:“Na, dann holste dir das mal.“
Es dauerte einige Zeit, bis ich mich letztendlich doch FÜR und nicht GEGEN das Buch entschied. Warum, lest ihr im Folgenden.
Um was geht es?
Man kann es sich sicher schon denken: In „Wie kleine Tiere schlafen gehen“ geht es um darum, wie die Tiere ihre Kinder schlafen legen. Insgesamt werden sechs Tiere vorgestellt: der Löwe, die Maus, der Affe, die Eule, die Katze und der Igel. Zuletzt bringt eine Mutter ihren kleinen Jungen zu Bett. Wie das wohl gemacht wird?
Begleitet wird die Geschichte von schönen, liebevollen Reimen.
Die Illustrationen sind im Großen und Ganzen sehr hübsch gemacht. Manche gefallen mir mehr, andere weniger. Das ist wohl immer eine Frage des Geschmacks. Oder auch der eigenen Sichtweise. Ich finde das Bild mit den Affen, die Arm in Arm in den Bäumen kuscheln schöner, als das mit der Maus, die ihrem Mäusekind das Ohr krault.
Meinung einer Erwachsenen
Kinderbücher müssen nicht der Realität entsprechen, keineswegs. Aber sich vorzustellen, wie die Tiere ihre Kinder in den Schlaf streicheln. Ihre Ohren kraulen. Sie mit Blättern zudecken und an der Nase stupsen… Dazu handelt es sich hauptsächlich noch um Tiere, die gar nicht in der Nacht schlafen gehen, weil sie in Wahrheit nachtaktiv sind… Und ich persönlich finde Bücher schöner, die entweder sehr abstrakt sind, damit man seine Fantasie spielen lassen kann. Oder eben Tiere darstellen, wie sie auch tatsächlich sind. Realitätsgetreu eben.
In meiner Vorstellung kuscheln sich die Tiere einfach zusammen und schlafen. Sie sind nicht allein. Deshalb stört es mich auch, wenn der Junge am Ende allein im Bett mit einem Haufen Kuscheltieren schläft. Und die Mutter nur am Bettrand sitzt und ihn in den Schlaf begleitet. Das sind so Sachen, die mich persönlich nerven, weil ich anders über dieses Thema denke. Ich bin nicht der Meinung, dass ein Kind allein im Bett schlafen muss. Aber wenn ich jetzt anfange, darüber zu philosophieren, komme ich vom Hundertsten ins Tausendste.
Meinung eines knapp 2-Jährigen
Meinem Sohn ist das oben Geschilderte salopp gesagt völlig wurst. Solange er nicht allein schlafen muss, denke ich, wird ihm das auch weiterhin wurst sein. Er liebt es, wenn wir die Tiere nachmachen und uns streicheln, umarmen, Nasenstupser geben. „Flöhe“ vom Po zupfen usw.
Das Buch war übrigens auch der Auslöser für seine Liebe zu Papageien. Ewig lange versuchte er, das Wort „Papagei“ zu sagen („Pata-ei!“). Er wollte nur noch die Seite mit dem Papagei lesen. War immer total fasziniert, wenn er irgendwo Papageien sah. Das fand ich schon ganz süß.
Fazit
Wie bewerte ich ein Buch, das mir persönlich nicht so gut gefällt, dem kleinen Mann aber schon?
An sich ist „Wie kleine Tiere schlafen gehen“ ein wirklich schönes Gute-Nacht-Buch. Schöne Reime (die man schnell auswendig kann), nette Illustrationen, nicht zu lang und nicht zu kurz.
Und gerade in Zeiten, in denen das Thema „Baby schreien lassen“ wieder aktuell wird, ist es schön, eine Geschichte zu lesen, die sehr warmherzig mit dem Thema Schlaf umgeht. Es geht um Liebe, Schutz, Geborgenheit, sich sicher fühlen. Wenn man liebevoll in den Schlaf begleitet wird, kann man auch allein im Bett schlafen. Und muss nicht, wie ich es immer gern in Kinderbüchern sehen würde, im Familienbett schlafen.
Letztendlich habe ich gesehen, dass es dem kleinen Mann gefällt. Von daher kann ich auch damit leben, dieses Buch gekauft zu haben. In „Wie kleine Tiere schlafen gehen“* findet man an sich eine liebevolle Gute-Nacht-Geschichte. Und wer sich daran stört, dass das Kind am Ende allein schlafen muss, kann ja die Geschichte anders erzählen (so wie ich es mache).
Oh wie schöööön….das haben wir auch. Inzwischen können wir es auswendig. Sogar er mit seinen 3 Jahren. Momentan werden die Verse etwas abgeändert. Bsp. „Die Eule hält ihr Küken fest im Kuschligweichen Eulennest, Ich hab dich lieb Schuhu Schuhu und schon macht es die „schnellen“ Äuglein zu“ das schnell bezieht sich auf den ersten Vers mit dem Löwen und daher wird alles schnell gemacht. „Leise schnurrend schläft sie ein und kuschelt sich schnell an Mamas Bein“ (Papa wird durch Mama ersetzt…). Das Buch hab ich von meiner Cousine. Es ist echt schön. Wir haben das teilweise auch gesungen weil es so erwünscht war. Es wird immer noch gelesen. Und was kommt zum guten Schluss, ein Schmuse-Kuschel-Einschlaf-Kuss 🙂
Hey Sam,
eine tolle Idee, damit das Buch nicht langweilig wird. Ihr wandelt es einfach ein wenig ab. Das erinnert mich tatsächlich an meinen Mann, der – nur bei anderen Kinderbüchern – auch solche Abänderungen vornahm 😉
Kannst du noch andere Kinderbücher empfehlen? Ich bin immer auf der Suche.
Liebe Grüße
Julia