Heute im monatlichen 12 von 12 Beitrag: Mastitis. Viel Spaß beim Lesen. Und verzeih, wenn ich mich ab und zu in Selbstmitleid suhle…
12 von 12 – Juni 2017
Als ich aufwache, fühlt es sich an, als würde gerade ein Traktor gemächlich über meinen Schädel rattern. Oder ein Presslufthammer?
Nein. Kein Kater vom Saufgelage am Wochenende… Erst war es „nur“ eine Brustentzündung. Und da ich anscheinend nicht genug heruntergefahren bin, gibt’s jetzt’ne ordentliche Mastitis. Mit allem drum und dran. Schüttelfrost. Gelenkschmerzen. Dicker Schädel. Harte, schmerzende Brust. Jaja, so kann die Woche starten.
Noch besser wird es, wenn der Nachbar Punkt 7 Uhr mit dem Bohren und Hämmern anfängt. Gefolgt vom Rasenmäher hinten im Hof gibt das ein harmonisches „Brrrrrrrooooooööööööhhhhhtoktoktoktok!!!“
Der kleine Mann hingegen beginnt seinen Tag wie immer mit einem Schlückchen Milch. Und da ich Mastitis habe, muss er am besten mit dem Unterkiefer zur betroffenen Stelle trinken.
„Mama bielen?“, tönt’s neben mir. „Nein. Heute spiele ich nicht. Ich bin krank und muss mich ausruhen.“ Meine Antwort wird mit einem ohrenbetäubenden „Naaaaaaaaaaaaaiiiiiiiiiiiinnnnnnnnnn!!!“ bombardiert. Man kann’s ja mal versuchen…
Allein mit Kind und Mastitis
Der Papa macht sich fertig für die Arbeit. Der kleine Mann will mich ins Spielzimmer zerren. Bevor ich da aber auch nur einen Finger rühren kann, machen wir gemeinsam Tee. Tee ist immer gut.
Schnell noch den Bulgursalat und paar Melonen gegriffen und ab geht’s ins Kinderzimmer. Es ist Zeit zum Spielen. Ich lasse also wie gewünscht das Raserauto Unfälle bauen, damit der kleine Mann es abschleppen kann. Man übersehe bitte großzügig, dass der Abschlepper selber abgeschleppt werden müsste.
Der Papa verabschiedet sich. Der kleine Mann und ich malen noch etwas an unserem Puppenhaus.
Das muss nämlich noch viiiiiel größer werden, finde ich.
Irgendwann ist Malen dann öde und wir steuern das Tablet an. Oh Shit. Wir müssen noch Zähne putzen, fällt mir ein. Kurz darauf klingelt es. Mein Herz macht einen Sprung, denn…
Hilfe naht
Meine Schwester kommt vorbei, um mir unter die Arme zu greifen. Ich bin so froh. Schon beim Zähneputzen war sie mir mal wieder eine große Hilfe. Es ist jedes Mal ein K(r)ampf. Aber mit viel Geduld und einem Zahnputzlied klappt es dann doch.
Kurz darauf klingelt es wieder. Endlich wird das Päckchen geliefert, auf das ich schon seit über einer Woche warte. Hatte schon Angst, jemand will mich bei eBay Kleinanzeigen über’n Tisch ziehen. Glück gehabt.
Der kleine Mann verkriecht sich jetzt mit seiner geliebten Tante im Kinderzimmer. Ich hau mich ins Bett und versuche zu schlafen. Während ich langsam wegdöse, höre ich aus dem Nebenzimmer „Feuer!“ „Nein, Licht!“ „Oh, es ist nur Licht.“ „Nein, Feuer!“ „AH! Es brennt! Feuer!“ So geht das eine ganze Weile. Dann vermisst mich der kleine Mann und will Milch. Auch wenn es weh tut: Stillen ist bei Mastitis wichtig.
Ehe ich mich’s versehe, ziehen der kleine Mann und meine Schwester von dannen. Sie packen eine riesige Tasche mit allem möglichen Spielzeug ein (man könnte ja was wichtiges vergessen, weshalb man einfach ALLES einpackt) und verdünnisieren sich auf den Spielplatz.
Und ich kuschel nochmal mit der Bettdecke meines Mannes. Hmmmm…. Riecht die gut…..
Nach einigen Stunden wache ich panisch auf! Hab ich so lang geschlafen? Hab ich die anderen nicht gehört? Oh Gott! Wie eine Verrückte springe ich aus dem Bett und stürze auf den Balkon. Sie sind noch da.
Und was mir nebenbei einfällt: Sie haben den Schlüssel mitgenommen. Also alles gut.
Während ich mich wieder eine Weile im Bett ausruhe, höre ich es klackern. Die beiden kommen zurück. Der kleine Mann stürzt sich auf die Milch und schläft prompt ein.
Meine Schwester und ich plaudern noch ein Weilchen. Sie spendiert mir ein Glas Wasser, ich revanchiere mich mit leckerem Gnocchisalat (Rezept folgt alsbald).
Dann muss sie aber auch bald gehen. Zum nächsten Babysitting. Aber ich bin froh, dass sie heute Zeit für uns fand. Was für Bilder wären wohl entstanden, wenn sie heute nicht da gewesen wäre?Den Rest des Tages krieg ich mit dem kleinen Mann aber auch noch rum. Immerhin geht es mir schon etwas besser.
Die Pflicht ruft
Abends knurrt mir der Magen. Unser Kühlschrank ist leer. Ich will nochmal schnell rüber flitzen und einkaufen. Der kleine Mann will aber nicht beim Papa bleiben, der derweil zu Hause angekommen ist. Also schnell anziehen und rüber zum Supermarkt. Die Blicke der anderen kannst du dir sicher vorstellen… Wir waren nämlich kurz vor Ladenschluss da… Der Laden schließt um 22 Uhr…
Mein Mann hat während unserer Abwesenheit etwas aufgeräumt. Ich helfe ihm noch mit dem Wäscheberg. Macht sich ja leider nicht von allein…
Und jetzt schreib ich gerade am Beitrag, während Papa und Sohn Peppa Wutz gucken. Und du? Liest du dir noch die anderen 12 von 12 Beiträge bei Draußen nur Kännchen durch, oder was machst du?
Lustig geschrieben, da ich einfach alles nachempfinden kann. Aber eine Mastitis ist echt schlimm. Kenne ich auch und wünsche gute Besserung.
Alles Liebe Julia wünscht Uli! 🙂
Hey, Uli 🙂 Danke, das freut mich. Manchmal muss man so einen Tag auch einfach mit Humor nehmen, sonst geht man unter 😉
Alles Liebe
Julia
Hi süsse.hoffe deine mastitis ist am abheilen! Liebe Grüsse
Hi Anja, ja, sie ist nach 3 Tagen dann komplett weg gegangen 🙂
Hab dich lieb 😡