Heute erzähle ich euch von einem Spielplatz, den wir per Zufall entdeckt haben und der sogar für die kleinen Krabbler geeignet ist.
Wieso, und was für eine Fehlkonstruktion ich entdeckt habe, erfahrt ihr im Folgenden.
Spielplatz in der Schönburger Straße
Ein richtig schöner und vor allem riesiger Sandkasten lädt zum Bauen von Kunstwerken wie Sandburgen, Eis, Muscheln, Krebsen, und was die Sandförmchen oder die eigenen Hände noch so hergeben, ein.
Als der kleine Zerstörer genug davon hatte, meine vortrefflich erbauten Meisterwerke mit seiner Patschehand zu zerdrücken, wagte er sich an das Klettergerüst. Er brauchte zwar Hilfe, aber mit der Räuberleiter kann man so gut wie jede Stufe erklimmen. Und so ging es Stück für Stück weiter nach oben.
Vielleicht seht ihr es bereits im obigen Bild, was für eine Fehlkonstruktion uns anschließend den Weg zur nächsten Ebene erschwerte. Auf dem folgenden Bild seht ihr es von Nahem:
Für ältere Kinder war dies sicherlich keine Hürde, da sie mit ihren langen Beinen einfach auf die nächste Ebene klettern konnten. Mein Sohn versteht es zwar schon zu krabbeln, Treppen hoch- und runterzuklettern und einige Schritte im Stehen zu gehen, wenn er sich irgendwo festhält. Aber spätestens an dieser Stelle wäre jetzt für ihn Schluss gewesen, denn wie soll er die letzte Stufe nehmen, die viel weiter nach vorn ragt als die unteren beiden?
Ein kleines Mädchen, Pia, gesellte sich zu uns. Sie wollte Oli zeigen, wie man da hochkommt. Sie trat erst mit einem Fuß auf die unterste Stufe, doch dann kam sie so auch nicht weiter. Sie setzte also ihren Fuß wieder ab und stieg gleich auf die oberste Ebene.
Aber ich war ja da und konnte helfen, also ging es weiter.
Und dann war der kleine Krabbler in seinem Element! Das Krabbeln auf der schwingenden Holztreppe oder Holzbrücke fand er richtig klasse. Ganz bedacht auf seinen nächsten Schritt bewegte er sich vorsichtig weiter. Ab und zu rutschte sein rechtes Bein in die Lücken, aber er kam da ohne Probleme allein wieder heraus. Wenn nicht, hätte ich natürlich geholfen.
Angst, dass er sich wie beim Spielplatz am Kirschbaum die Finger oder Füße einklemmt, hatte ich hier nicht. Die Brücke war fast eben und bewegte sich auch nicht so stark. Außerdem waren die Abstände zwischen den einzelnen Brettern größer. Hier war ich auf jeden Fall beruhigter, als er dort entlang krabbelte.
Als wir die Brücke hinter uns gelassen hatten, folgte wieder so eine fehlkonstruierte Treppe wie am Anfang. Aber als diese Hürde genommen war, konnte endlich gerutscht werden.
Ich weiß nicht, wieso, aber mein Sohn liebt es, bäuchlings herunterzurutschen. Wenn man dann noch als Erwachsener mitrutschen und den Kleinen logischerweise am Zipfel festhalten muss, ist die Rutsche auf einmal ganz schön schmal. Man müsste seine Beine seitlich aus der Rutsche hängen lassen, um sich nicht in die Quere zu kommen. Oder aber man nimmt sein Kind und rutscht im Sitzen runter. Das machte meinem aber überhaupt keinen Spaß! Wir gaben bestimmt ein lustiges Bild ab.
Als wir das 1. Mal herunterrutschten, begrüßte uns ein selbstgemachter Sandkuchen, den wir erst sahen, als wir bereits über ihn hinweggerutscht waren. Für den kleinen Mann natürlich eine Selbstverständlichkeit, erst einmal innezuhalten und dann sauberzumachen.
Es gab noch viele, verschiedene Methoden, um wieder nach oben auf das Klettergerüst zu gelangen, wie zum Beispiel dieser Holzbalken mit Einkerbungen. Aber der war nichts für kleine Krabbler wie meinen Sohn; der Stamm war viel zu schmal. Wir kletterten ein Stück daran hoch (bzw. ich hievte ihn eher hoch) und am Ende setzte ich ihn oben ab. Dann war ich mit einem Satz selber oben und es ging zur Rutsche oder die wackelige Holzbrücke entlang. Wir hatten ja Zeit…
Eine Kletterwand durfte natürlich nicht fehlen, ebenso ein Seilnetz, um wieder nach oben zu gelangen.
Und dann gab es noch so viele Sachen für die etwas älteren Kinder, um ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen und sich in Rollenspielen zu üben.
Zumindest kam mir als erstes das Wort „Rollenspiel“ in den Sinn, als ich die kleine Holzhütte sah.
Hier können Kinder super nach Herzenslust erfinden, wer sie in diesem Moment sein wollen und in verschiedene Rollenkostüme schlüpfen. Sei es der Bäcker, der morgens das Brot backt und anschließend verkauft oder ein Mitarbeiter eines Reisebüros, das Flüge ins Weltall anbietet. Meine Fantasie ist da etwas eingestaubt und bröckelt schon etwas, wie ich gerade feststelle. Aber eure Kinder werden schon eine passende Rolle für sich finden.
Und wenn ihr euch fragt, was man bei dem etwas wackeligen Holztisch, der umringt von Holzbänken ist, für Rollenspiele spielen kann, dem kann ich sagen: Man muss ja nicht immer in irgendeine Figur schlüpfen. Man kann die Bänke als Bänke und den Tisch als Tisch ansehen und darauf Karten spielen oder etwas essen…
Eine Kletterwand gibt es hier natürlich auch. Hier braucht man als Erwachsener etwa einen Schritt, um nach oben zu gelangen, wenn man sich geschickt anstellt. Aber der Spielplatz wurde ja auch nicht für die Erwachsenen gebaut.
Ich fand es immer süß mitanzusehen, wie stolz die Kinder waren, wenn sie oben angelangt waren, nachdem sie die Kletterwand erklommen hatten. Voller Selbstbewusstsein genossen sie den Ausblick, der sich ihnen von oben bot. Dann schrien sie dem Erstbesten entgegen:“Ich hab die Kletterwand geschafft!“. In diesem Fall war ich die Erstbeste und ich freute mich mit ihnen.
Die Schaukeln
Sie sind sicherlich nicht für lange Beine gedacht und selbst ich hatte mit meinen 1,63m Schwierigkeiten, da ich selbst mit stark angewinkelten Beinen noch mit den Füßen den Boden berührte. Umso besser für die Kleinen, fand ich. Für die sind die Schaukeln ja gedacht.
Aber was dieser komische Filzlappen darunter zu suchen hatte, entzog sich mir. Er konnte auch nicht entfernt werden, so fest ich auch daran zog. Eine Fallschutzmatte war das ganz sicher nicht.
Auch etwas für die Großen
Und dann gab es doch noch etwas für uns Große: eine Hängematte! Juhu! Eine Miniaturausgabe und eine ganz normale Hängematte. Toll. Ist zwar etwas unbequem wegen der harten Seile, aber ich will mich mal nicht beklagen und einfach mal die Seele baumeln lassen…
Wie man die obigen Konstruktionen erreichen soll: Ich habe keine Ahnung. Vielleicht ist hier Teamwork gefragt. Oder ein geborener Klettermaxe. Oder ein 2m-Mensch. Sucht euch was aus…
Wer dann noch nicht genug hat, der kann sich auf dem Bolzplatz auspowern.
Ich für meinen Teil war im Großen und Ganzen echt zufrieden mit dem Spielplatz. Dass man hier ausnahmsweise nicht in Glasscherben tritt, wenn man durch den Sand läuft, grenzt an ein Wunder, aber ich will den Teufel nicht an die Wand malen!
Lust drauf bekommen? Dann kommt vorbei! Den Spielplatz findet ihr wie immer unten in der Karte!