Das Wetter hatte sich etwas abgekühlt und war ideal, um auf einen Spielplatz zu gehen. Daher war ich heute mit meinem Sohn auf dem Spielplatz in der Louis-Lewin-Straße.
Trotz einiger Malheure zwischendurch hatten wir viel Spaß.
Alles Weitere erfahrt ihr jetzt.
Spielplatz in der Louis-Lewin-Straße
Da sitzen wir also anfangs wie immer erst einmal ganz gemütlich im Sand und buddeln, formen Sandfiguren usw. und dann das!
Der Kleine hört plötzlich mit dem Spielen auf und bewegt sich fort. Gut, denke ich, dann wird er genug haben und jetzt die Gegend erkunden wollen. Denkste! Entfernt hatte er sich nur, um sich aufzurichten und dann voller Genuss und mich mit leicht geröteten Augen anstarrend in die Windel zu schietern. Und was da in der Windel landete, klang ziemlich deutlich nach Dünnschiss…
Als Mutter geht man ja sowieso immer mit dem ganzen Haushaltskram raus. Windeln hatte ich dabei, auch Feuchtigkeitstücher, also los: Hose runter, Söckchen am Besten auch gleich mit ab, damit die nicht aus Versehen dreckig werden, Windel weg und sauber machen. Ein bisschen schwierig, wenn man dann merkt, dass man doch nicht alles – wie z.B. eine Wickelunterlage oder dergleichen – eingepackt hat. Tja, Not macht erfinderisch. Also eine der zahlreichen Bänke mit paar Klamotten, die ich zur Genüge dabei hatte, polstern und den kleinen Spatz drauflegen. Ruckizucki war alles wieder schick. Mit dem Kleinen auf dem Arm, sein nackter Po bekommt noch frische Luft, werfe ich alles in den Mülleimer und merke, wie er drückt… Nicht der Mülleimer, nein, der Kleine auf meinem Arm.
Plumps, da läuft mir das dünne Braun auch schon über den Arm. Also ratzfatz in einen Busch halten, aber nur wo?? Hier sind entweder nur freie Wiesen oder zu dicht bepflanzte Hecken. Ehe ich mich entscheiden konnte, wohin mit dem Po, traf mein Sohn bereits die Entscheidung und alles landete direkt auf den Steinen. Oh mein Gott! Mir fielen beinahe die Augen raus! Glück im Unglück, dass wir in diesem Moment allein auf dem Spielplatz waren! War das eine Sauerei, sage ich euch!
Wie im Film
In meiner kurzen Panik rief ich seinen Papa an, der zum Glück unweit von uns zu Hause im Bett einen Mittagsschlaf hielt. Mittagsschlaf hin oder her – Hilfe wird jetzt benötigt! Nur leider ging da keiner ans Telefon. Also allein weitermachen. Der kleine Mann wartet geduldig, bis ich meine Gedanken koordiniert habe und loslege. Erst den Po, dann die Beinchen, dann kommt der ganze üble Rest, der sich auf dem Boden verteilt hat. Und irgendwann war auch dieses Chaos mit zig Feuchttüchern beseitigt und entsorgt. Inzwischen rief der Papa auch an, fragte, ob alles ok sei. Ja, alles ok. Kannst weiterschlafen. Kurzes Update, was geschehen war und Tschüssi.
Der Kleine hat wieder eine neue Windel um, Socken und Hose sind angezogen. Jetzt ist er leer, denke ich, da kann nix mehr kommen. Denkste! Kaum waren wir wieder beim Buddeln, richtet er sich auf und starrt mich an. Also das gleiche Spiel noch einmal von vorn. Denn aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Und erst als auch dieses kleine Unglück der Vergangenheit angehörte, konnten wir uns dem Spielplatz widmen. Na dann los! Wir wollen doch schließlich einen Spielplatz testen! Zu den Kapazitäten der hier herumstehenden Mülleimer haben wir ja jetzt schon genug gesagt.
Der Sand
Ist die oberste Schicht aus grobkörnigem Sand erst einmal beiseite geschaufelt, lässt sich der darunter liegende, harte, nasse Sand prima für Förmchen benutzen. Im Nu ist der Sandkasten übersät mit Sandseesternen, Sandmuscheln, Sandburgen, Sandhänden usw.
Wer lieber siebt, wird einiges zum Aussortieren haben, denn feinsten Puderzuckersand gibt’s hier leider nicht. Der Sand ist voll von Blättern, großen und kleinen Steinen, ab und zu sogar kleinen Müllteilchen. Zumindest Glasscherben fanden wir hier nicht vor. Das ist doch schon mal was, oder?
Viel zum Klettern
Ob Steine, Kletterwand, Leiter, Sprossen, Stangen oder auch die Rutsche: hier lässt sich so gut wie alles zum Klettern nutzen. Alles ist stabil, niet- und nagelfest. Klettermaxe werden hier viel Freude haben.
Die Kletterwand schaffte mein Sohn jetzt noch nicht hoch, aber mit etwas Hilfe kraxelte er die Rutsche und die Leitern hoch. Rutschen ist sein Ding. Am liebsten immer bäuchlings herunter. Dass die Rutsche nicht so extrem rutschig war, war in diesem Moment ganz hilfreich, damit er nicht so viel an Geschwindigkeit gewann.
Dass bei der Kletterwand oben das letzte Stück ein wenig hinüberragt, kann man so oder so finden.
Zum Klettern ist es ganz praktisch, da man beim letzten Stück mit den Händen hinter die Wand greifen und sich anschließend daran hochziehen kann.
Etwas ungünstig ist es, wenn man über dieses kleine Stück hinüberklettern will. Gerade bei den Kleinen, denen man noch hochhilft und sie mehr hochhievt als dass sie hochklettern, ist dieses hinüberragende Teil eher unpraktisch. Und es tut ziemlich weh, wenn man mit den Knien raufkommt.
Aber für diejenigen, die die Kletterwand selbstständig nutzen können, sollte das kein Hindernis darstellen.
Oben angekommen kann man sich nun entweder nach links hangeln – was ganz schön schwer ist, finde ich, aber vielleicht bin ich auch nur eingerostet – oder nach rechts zur Rutsche gehen.
Auch einen kurzen Moment innehalten und die Aussicht genießen kann man von da oben. Die dicken Wände aus hartem Plastik haben hier und da mal Gucklöcher. Kuckuck lässt sich hier prima spielen. Die Hände und Finger durchstecken, macht aber auch Spaß.
Euch fallen sicherlich noch tausend andere Sachen ein, die man da spielen kann. Mein Sohn interessierte sich wie gesagt eher für das Rutschen und das darauf folgende Hochklettern, bei dem meine Hände und Arme als Leiter fungierten.
Die Schaukel
Man erkennt an den vorhandenen Löchern im Gerüst, dass vorher einmal 2 Schaukeln oder dergleichen hingen. Aus irgendeinem Grund hängt jetzt nur noch eine Schaukel da.
Etwas hoch gebaut, Erwachsene kommen hier locker mit den Füßen auf den Boden. Es ist leider keine Babyschaukel, in die man die Kinder hineinsetzen und sichern kann, aber ältere Kinder haben daran sicher Spaß. Allerdings sollte der nächste Besucher etwas Schmieröl mitbringen; die Schaukel quietscht ungeheuerlich!
Und schon ist der Rundgang beendet. Es ist halt nur ein kleiner Spielplatz, aber er hat das eine oder andere, was ihn von den übrigen Spielplätzen unterscheidet.
Wer wie wir noch etwas Kreide dabei hat, kann sich auch seiner kreativen Seite widmen und drauflosmalen. Es ist genügend Platz vorhanden, um seiner Fantasie freien Lauf zu lassen.
Wenn auch ihr den Spielplatz in der Louis-Lewin-Straße besuchen wollt, dann findet ihr ihn in der unten eingefügten Karte.
Viel Spaß und hoffentlich passiert euch währenddessen nicht auch so ein Malheur wie uns…