Mit den heißen Tagen kommen auch wieder einige Herausforderungen auf uns Eltern zu, wenn unsere lieben Kleinen keinen Sonnenhut tragen wollen.
Also was tun, wenn dein Baby oder dein Kind keine Mütze im Sommer tragen will? Hier sind ein paar Tipps für dich.
Inhaltsverzeichnis
Kind will keinen Sonnenhut tragen
Einen Sonnenhut im Sommer zu tragen, wenn die Sonne nur so herunterballert, ist durchaus sinnvoll. Mit einem Sonnenhut mit Nackenschutz, Ohrenschutz, breiter Krempe, dem aktuellen Testergebnis und einem UV-schützenden Stoff hast du den besten Sonnenschutz für den Kopf deines Kindes ausgewählt, den der Markt zu bieten hat.
Nur leider sehen unsere Babys (verständlicherweise), aber auch unsere älteren Kinder so gar keinen Sinn im Tragen von Sonnenhüten oder Mützen. Kurz, nachdem du deinem Kind – verantwortungsbewusst wie du bist – die Kappe aufsetzt, fliegt sie kurzerhand durch die Gegend.
Ja, da kann man lang und breit erklären, wozu so ein Sonnenhut gut ist. Doch was ein Sonnenbrand oder gar ein Sonnenstich für furchtbare Schmerzen verursacht, wissen die Kleinen eben nicht – zum Glück. Und so soll es auch bleiben. Trotzdem landet das Mützchen überall, nur nicht auf dem Kopf deines kleinen Sonnenscheins.
Sechs Tipps, wenn dein Baby/Kind keine Mütze tragen will
Auch wir hatten das Problem, dass der Sonnenhut durch die Gegend geschmissen wurde. In der Zeit war bei uns Folgendes hilfreich:
1. Ruhe und Geduld
Landete die Babymütze im Gebüsch, haben wir kein großes Trara gemacht. Aufheben, einpacken, weiter geht’s. Wir mussten dann nur darauf achten, dass Oliver solange im Schatten lief bzw. wir ihm Schatten spendeten.
2. Immer wieder anbieten
Wenn sich Oliver seine Sommermütze vom Kopf zog, machten wir wie gesagt kein großes Trara. „Oh, ich sehe, du hast deine Mütze abgenommen. Willst du sie nicht mehr tragen? Dann gib sie mir, ich pack sie ein.“
Nach einer Weile boten wir an, ihm wieder die Mütze aufzusetzen, und erklärten, weshalb er die braucht. Weil sie seine Haut vor der Sonne schützt, so bekommt er keinen Sonnenbrand. In 99% der Fälle war es dann ok für ihn.
Wenn das bei deinen Kindern auch der Fall sein sollte, dann ist stete Wiederholung wichtig, allerdings solltest du es damit auch nicht übertreiben, sonst nervt es nur.
3. Formulier es anders
Manchmal hilft auch ein kleiner Griff in die Trickkiste: Formulier es einfach anders. Statt zu fragen:“Möchtest du eine Mütze aufsetzen?“, auf die dein Kind mit Ja, aber auch mit Nein antworten kann, stellst du deinem Kind eine Auswahlmöglichkeit vor:“Möchtest du deinen Blümchen Sonnenhut tragen oder lieber den mit der Schildkröte?“.
4. Vorbildfunktion
Sei wie immer Vorbild und leg dir auch einen tollen Sonnenhut* zu. Wenn DU einen trägst, wird dein Kind mit Sicherheit auch ganz schnell so einen coolen Hut haben wollen.
5. Geschmackssache
Ganz klassisch: Deinem Kind gefällt die Kopfbedeckung schlichtweg nicht oder sie ist vom Stoff unbequem, kratzt oder ist eventuell zu eng. Manche Kinder mögen auch überhaupt keine Nähte, so wie es manche bei den Socken nicht ausstehen können. Einige Kinder können trotz ihres jungen Alters schon ganz genau sagen, was sie daran stört.
Die einfachste Lösung: Geht gemeinsam einen Kinderhut besorgen, aber lass dein Kind entscheiden, welcher ihr/ihm gefällt. Vielleicht findet dein Kind es stattdessen angenehmer, ein luftiges Kopftuch zu tragen, probiert es aus.
6. Blick hinter das Verhalten
Dieser Tipp ist eher für ruhigere Minuten gedacht, was ihn aber nicht weniger wichtig macht.
Wenn du den Tag nochmal Revue passieren lässt, fällt dir da irgendwas auf, was das Problem mit dem Mützentragen erklären könnte? Ist da eine Erkältung im Anmarsch und dein Kind ist mies drauf? Hattet ihr Streit? Hat dein Kind an diesem Tag oft zurückstecken oder Verbote hören müssen? Hast du es gerade von der Kita abgeholt und merkst, es hatte einen anstrengenden Tag? Wollte es mit diesem Nein zum Hütetragen auch mal was für sich bestimmen, selbstwirksam sein? Bist du momentan gerade sehr angespannt und gestresst?
All das können Anzeichen dafür sein, dass hinter dem Mützenstreik mehr liegt, als es anfangs vermuten lässt. Wenn du den wahren Grund gefunden hast, kannst du anfangen, dich darum zu kümmern. Womöglich wird sich das Problem mit dem Kopfschutz von ganz allein auflösen.
Kind austricksen? Nein.
Einige Kindermützen haben Schnüre, was durchaus praktisch sein kann, damit das Ding bei Wind nicht vom Kopf fliegt.
Einige kaufen sie aber nur, damit das Kind sie sich nicht vom Kopf ziehen kann, weil es den Knoten nicht aufbekommt. Und das ist ein ziemlich übergriffiges Verhalten, beinahe schon hinterlistig.
Stell dir vor, du wärst dieses Kind, dich würde etwas auf dem Kopf stören, du willst es weghaben, aber es funktioniert nicht, du bekommst es nicht vom Kopf. Du würdest ganz sicher unheimlich wütend werden, vielleicht auch verzweifelt, weil du unbedingt dieses lästige Teil abhaben willst, es aber nicht klappt. Die einzigen, die dir helfen könnten, wären deine Eltern. Aber die stehen einfach nur da und helfen nicht. Wie traurig und verzweifelt muss sich ein Baby in dieser Situation fühlen?
Natürlich kannst du deinem Kind einen Hut mit Schnüren kaufen, aber wenn es dir zu verstehen gibt, dass es den jetzt nicht mehr tragen will, dann solltest du ihm dabei helfen. Hat dein Kind erst einmal eine negative Erfahrung mit Kopfbedeckungen gemacht, wird es schwer, es davon zu überzeugen, wieder welche zu tragen, denn auch im Herbst und Winter brauchen wir Mützen, wenn uns die Ohren nicht abfallen sollen.
Wenn gar nichts hilft – Drei Tipps
Das Wichtigste bei diesem Thema, finde ich, ist, unseren Kindern die Freiheit darüber zu lassen, ob sie nun eine Sommermütze tragen wollen oder nicht.
Natürlich ist es an uns, für die Gesundheit unserer Kinder zu sorgen. Wenn dein/e Kleine/r bei gleißender Sonne partout keinen Hut aufsetzen will und du schon sämtliche Möglichkeiten ausprobiert hast – vom wiederholten Erklären und Aufsetzen bis hin zur Shoppingtour durch die Kleiderabteilung für Kinder – dann ist es wichtig, dass dein Kind draußen nicht einen Sonnenbrand oder sogar einen Sonnenstich erleidet.
Was also kannst du tun, wenn wirklich gar nichts hilft?
Zwischen 11 und 15 Uhr solltest du die pralle Sonne mit deinem Kind gänzlich meiden. Die Sonne ballert währenddessen dermaßen runter, dass es keinen Spaß macht und zu gefährlich ist, selbst, wenn es bewölkt sein sollte. Noch dazu ohne Sonnenmütze. Deshalb halte dich in dieser Zeit mit deiner/m Kleinen lieber drinnen auf.
2. Keine direkte Sonne
Wenn ihr nach draußen geht, solltest du mit deinem Baby/Kind schattige Plätze aufsuchen bzw. für Schatten sorgen. Hierbei kann dir z.B. ein Sonnensegel, ein Sonnenschirm oder eine Strandmuschel behilflich sein.
3. Lieber kurz als gar nicht raus
Klar ist natürlich auch: Wenn dein Kind momentan überhaupt keine Mütze o.ä. anziehen will, dass ihr euch auch nicht stundenlang draußen aufhaltet.
An sich ist es förderlich, Kinder je nach Hauttyp für kurze Zeit ohne Sonnenschutz zu lassen, damit Vitamin D gebildet werden kann. Auch Kinderhaut verfügt über einen Eigenschutz, welcher allerdings mit den Jahren noch weiter ausreift. Oliver ist beispielsweise Hauttyp Eins und extrem sonnenempfindlich: Helle Haut, rötliche Haare, blaue Augen. Seine Haut hat eine Eigenschutzzeit von 5 bis max. 10 min. Würde er länger ohne Sonnenschutz draußen herumlaufen, würden Symptome des Sonnenbrands auftreten.
Wenn dein Kind also ein/e Mützenverweigerer/in ist, dann könnt ihr euch eben nicht so lange draußen in der Sonne aufhalten, weil ihr euch sonst der Gefahr eines Sonnenbrands oder Sonnenstichs aussetzen würdet. Aber dass ihr überhaupt rauskommt, wenn auch nicht so lange, ist echt wichtig.
Belohnen, bestrafen? Nein.
Vermeide es, deinem Kind zu drohen, dass es nicht raus darf, kein Eis bekommt (oder was auch immer dir als Strafe durch den Kopf schwebt), wenn es seine Mütze nicht aufsetzt. Es mag wie eine logische Konsequenz aussehen, ist es aber nicht. Es wäre eine künstlich erschaffene Konsequenz. Eine natürliche Konsequenz, dass dein Kind ohne Mütze in die Sonne geht, wäre, dass es einen Sonnenbrand bekommt. Ich will damit nicht sagen, dass dein Kind diese Erfahrung machen soll, sondern dir an dieser Stelle nur verdeutlichen, was eine natürliche Konsequenz ist.
Ich persönlich lehne solche Methoden ab, um mein Kind zu etwas zu bewegen, das ich von ihm will, was es selber aber nicht will. Denn, wenn ich meinem Kind sage:“Wenn du deinen Sommerhut nicht trägst, darfst du nicht raus.“, ist eine Strategie, um Angst und Unwohlsein auszulösen. Mein Kind würde sich vielleicht den Hut aufsetzen, um dieser Strafe, nicht nach draußen zu dürfen, zu entgehen. Gelernt hat es aber nicht, dass Hüte unseren Kopf vor Schäden und Schmerzen bewahren. Stattdessen hätte es gelernt: „Erwachsene haben Macht über mich. Erwachsene können über mich und meinen Köper bestimmen. Was ich fühle und was ich will, ist egal, unwichtig und zählt nicht. Ich bin nicht wichtig. Um jemanden zu etwas zu bewegen, muss man drohen, erpressen, bestrafen.“
Stellst du deinem Kind hingegen eine Belohnung fürs Mützetragen in Aussicht, ist dies ebenso eine reine Form der Manipulation. Du bestichst dein Kind mit etwas, um ein von dir erwünschtes Verhalten zu sehen, nämlich, dass es seinen Sonnenhut trägt. Dein Kind lernt auch hier nicht, aus welchem Grund es den anziehen soll. Stattdessen prägt es sich ein: Ich bekomme Süßes (oder was auch immer du als Belohnung einsetzt), wenn ich meine Mütze aufsetze.
Ich denke, das Ziel wäre weit verfehlt, denn wir wollen doch, dass unsere Kinder unseren Bitten aus freien Stücken nachkommen, und nicht, weil sie Angst vor Bestrafung haben oder als Gegenleistung eine Belohnung erwarten.
Es mag uns verlockend erscheinen, unsere Kinder mit solch einfachen Methoden durchs Leben zu lenken, aber was für Folgen ergeben sich daraus auf lange Sicht gesehen?
Fazit
Dein Baby reißt sich ständig den Sonnenhut vom Kopf. Liegt es wirklich daran, dass der Hut nicht gefällt oder unbequem ist?
Anfangs mag es ein völlig triviales Thema sein, doch hinter dem Verhalten unserer Kinder steckt meist mehr, als wir zunächst annehmen.
Deine Aufgabe ist es, herauszufinden, was tatsächlich dahinter steckt, dass dein Kind nicht auf deinen Rat, einen Sonnenschutz zu tragen, hört. „Denn Kinder machen nie etwas gegen uns, sondern lediglich etwas für sich, nur deuten wir dieses Verhalten schlichtweg falsch. Wir denken dann, unsere Kinder wollen uns auf der Nase herumtanzen, da müssen sie jetzt durch, das ist die Trotzphase.“ Aber Kinder sind keine manipulativen, kleinen Erwachsenen, ihr Verhalten hat stets einen Grund und den gilt es herauszufinden.
Bis du das herausgefunden und lösen kannst, ist es wichtig, dass du dein Kind schützt. Meidet die Sonne, geht sehr früh oder erst spät nach draußen, um die Mittagssonne zu meiden, bewegt euch stets im Schatten, haltet euch draußen auf, aber dann eben lieber kürzer als länger.
Gib deinem Kind die Freiheit, selbst zu entscheiden, ob es nun eine Kopfbedeckung tragen möchte oder nicht. Du kannst es immer wieder anbieten, erklären, als Vorbild dienen, ruhig und geduldig reagieren, wenn das Kleidungsstück wieder und wieder durch die Luft fliegt, du kannst ihm Alternativen anbieten.
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- Leichtes Anziehen durch anschmiegsame Form
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Was du vermeiden solltest, sind Belohnungen („Dann kriegst du auch ein Eis.“), Erpressungen („Dann hab ich dich nicht mehr lieb. Dann bin ich ganz traurig.“) und Bestrafungen („Dann bekommst du kein Eis.“), denn sie mögen im ersten Moment funktionieren, doch stell dir stets die Frage, was dein Kind durch solche Botschaften lernt und was für langfristige Folgen diese Art der Problemlösung sein könnte. Was bringst du deinem Kind für sich, sein Leben, seine Umgebung und Mitmenschen bei, wenn du es nicht so annimmst, wie es ist und an ihm herummanipulierst, bis es macht, was du von ihm willst?
Wie gesagt, es mag ein banales Thema sein, doch wie wir mit unseren Kindern auch in solch banalen Situationen umgehen, kann erhebliche Auswirkungen auf ihr Denken und Handeln haben.
Gut geschrieben, aber immer Wiederholungen des schon gesagtem.
Hi Angelika,
danke für deine Meinung, das tut mir Leid, es klingt, als hätte dich mein Beitrag gelangweilt? Wo hab ich mich denn wiederholt?
Liebe Grüße
Julia