Nach diesem Spielplatz war mir klar, dass ich alt bin. Dieser Spielplatz ist nur was für die GANZ Harten!
Abenteuerspielplatz im Libertypark
Gleich in der Nähe von Helle Mitte ist ein wunderschöner, großer Abenteuerspielplatz. Mit Karussell und Drehrad für den Drehwurm…
Mit Hügeln, Tälern und Steinen für die angehenden Bergsteiger…
Gebüsche für die, die zum Spielen nicht viel mehr als Natur brauchen…
Nein. Ich gebe zu, der kleine Mann wollte nur den Hügel hoch und wieder runter laufen. Ich hätte überall mit ihm sein können. Hauptsache, es gibt einen Hügel. Dann ist das Vergnügen gesichert.
Zurück zum Thema: Es gibt ganz klassisch Sand, um z.B. Kuchen zu backen…
Und ein Klettergerüst zum… ja… Klettern eben.
Und auch die Kreativen bleiben nicht auf der Strecke. Steine und Asphalt gibt es in Hülle und Fülle. Man kann natürlich auch versuchen, Sand zu bemalen, aber das klappt nicht so gut, wie wir festgestellt haben.
Auf Kritik sollte man sich als Künstler auch einstellen. Als man mein Werk betrachtete, schrie man gleich:“Die Illuminaten!!!!“ Frechheit! Ich habe lediglich ein Muster für das Indianerkostüm meines Sohnes geübt…
Für die Großen
An den Abenteuerspielplatz angrenzend ist der Platz für die Großen. Und die angehenden Großen. Der Platz ist voller Halfpipes und Quarterpipes und wie sie alle heißen.
Hier kann man Skater bei ihren Stunts beobachten. Und zusehen, wie sie nach einem misslungenen Trick ihren Frust am Skateboard ablassen. Und komplett ausrasten. Hierfür unbedingt Popcorn mitbringen. Es ist schon erstaunlich, was Skateboards alles aushalten müssen. Und wie weit die fliegen können…
Die jüngeren Skater sind da viel entspannter und spielen Fangen. Legen sich auch gern mal volle Breitseite hin, aber sie sind ja ganz vorbildlich geschützt. Im Gegensatz zu den „Coolen“, die natürlich keine Schützer tragen.
Die Hardcore Rutsche
Ich kletterte eines schönen Sommertags mit dem kleinen Mann die vielen Stufen zur Rutsche hoch. Auf unserem Weg nach oben wurden wir immer mal wieder von einer Horde Kinder überholt. Sie konnten es gar nicht abwarten, die Rutsche runterzurutschen.
Als wir endlich oben angekommen waren, dachte ich, ich dreh wieder um. Du guckst in die Rutsche und es geht fast senkrecht nach unten! Ja spinn ich denn?! Von unten höre ich die Kinder rufen:“Freiiiiii!“. Von hinten tippt mich schon ein Kind an. Ich soll mich wohl beeilen. Na gut. Augen zu und durch. Nach hinten lehnen und ab geht die Post.
Ich dachte echt, ich falle die Rutsche runter! Unten angekommen: Der kleine Mann verzog keine Mine. Und ich stand kurz vorm Herzinfarkt.
Angst überwinden
Ich versuchte es einige Monate später noch einmal. Noch einmal die Hardcore Rutsche bezwingen! Der Angst ins Auge blicken. Und sie überwinden.
Das Ergebnis war das gleiche. Nie wieder rutsche ich da runter!
Nach mir rutscht ein Junge runter. Und ruft zu seiner Mama rüber:“Die ist doch gar nicht gefährlich!“
Aha!, dachte ich mir dann. Ich glaube, wir Erwachsenen sehen einfach nur, wie steil die Rutsche ist. Malen uns aus, was alles passieren könnte. Kinder? Sehen einfach eine Rutsche. Und rutschen. Ohne Angst. Sondern mit Freude.
Tja und jetzt weiß ich, dass ich alt bin. Jetzt kann ich vollends in meiner Alte-Frau-Rolle aufgehen. Ich setze mich ans Fenster, gucke den ganzen Tag raus und pöbel die Leute an. Rufe die Polizei, wenn einer falsch parkt. Und lege mir eine Katze zu. Nee, Quatsch. Aber mal im Ernst! Seit wann bin ich so ängstlich geworden? Seit ich Mutter bin? Oder kam das schon früher? Ich weiß es nicht. Ob ich die Angst vor der Hardcore Rutsche jemals überwinden werde, steht in den Sternen.
Wer wissen will, ob er zu den GANZ Harten gehört, findet den Abenteuerspielplatz in der unten stehenden Karte.
Hals- und Beinbruch!