Es gab wieder einen ereignisreichen Tag: Gemeinsam mit der Familie haben wir ein Lebkuchenhaus erschaffen!
Neben den Rezepten und Tipps darf der Haufen an Fotos natürlich nicht fehlen. Also viel Spaß beim Stöbern!
Lebkuchenhaus mit Sprungschanze
Es wird mein 1. Lebkuchenhaus seit meiner Zeit im Kindergarten sein. Und das allererste für meinen Sohn. Auf diesen Tag hatte ich mich wirklich total gefreut.
Alles, was ich noch kaufen sollte, hatte ich abgehakt, erledigt. Teigrolle, am besten eine große und zwei kleine, damit die Kinder auch beim Teigrollen mitmachen können. Smarties zum späteren verzieren. Kein Problem! Als ich im Laden stand, entschied ich mich kurzerhand, auch eine Spritzpistole zu kaufen. Unser Lebkuchenhaus würde Bombe aussehen!
Teig
Den Teig bereitete ich gemeinsam mit dem kleinen Mann vor. Das Rezept kannte meine Schwägerin bereits. Es wurde allerdings bisher nur für Lebkuchenplätzchen verwendet. Ob man eine Menge von 20 Stück auf 1 Lebkuchenhaus übertragen kann? Wir nahmen vorsorglich die doppelte Menge.
Die Mengenangabe für 20 Stück:
- 450g Mehl (+ zum Bestäuben)
- 2 TL Ingwerpulver
- 1 TL Lebkuchengewürz
- 2 TL Natron
- 115g Butter
- 100g Zuckersirup
- 115g Rohrohrzucer
- 1 Ei
Mehl, Ingwerpulver, Lebkuchengewürz und Natron wurden in eine Schüssel gesiebt.
Butter, Sirup und Zucker werden in einem Topf geschmolzen und anschließend in die Schüssel mit dem Mehl usw. gerührt. Danach kommt das Ei dazu.
Der Teig wird ordentlich verknetet. Ist der Teig zu nass, kommt Mehl dazu. Ist er hingegen zu trocken und rissig, kann etwas Wasser dazugegeben werden. Wenn der Teig zu einem schönen Klumpen geknetet wurde, geht es für ihn für 30 min. ab in den Kühlschrank oder auf den kalten Balkon.
Ausrollen
Nach den 30 min. wird der Ofen auf 160°C vorgeheizt. Währenddessen verteilt man etwas Mehl auf der Arbeitsfläche und rollt den Klumpen Teig aus. Da konnten dann auch endlich meine Neffen mithelfen.
Da wir aber nur eine Teigrolle hatten, musste sich abgewechselt werden. Denn natürlich hatte ich bei meiner Ankunft die extra gekauften Teigrollen und die tolle Spritzpistole vergessen… War aber halb so wild. Mein großer Neffe vertrieb sich dann die Zeit, indem er ins Mehl zeichnete…
Ausschneiden
Als ich den kleinen Mann zum Mittagsschlaf einlullte, machte meine Schwägerin mit den Kindern indes weiter. Der Teig war ausgerollt. Nun mussten noch die entsprechenden Hausteile ausgeschnitten werden. Sie entschied sich, per Augenmaß zu schneiden.
Als ich dann später wieder dazu kam, war auch mein Schwager in der Küche zugange – mit Lineal, Messer und Mathematik bewaffnet. Er half uns dabei, dass unser Haus am Ende nicht komplett zusammenfiel und rechnete und zeichnete nun drauf los.
Und unser Lebkuchenhaus sollte natürlich auch einen coolen Schornstein bekommen. Die Teile dafür schnitt mein großer Neffe schonmal aus – vorsorglich gleich mehrere Teile.
Mein Schwager hätte uns unser Haus wahrscheinlich in Form eines Palastes gezaubert, aber ich löste ihn ab (er hatte noch viel in seinem Büro zu arbeiten). Er gab mir noch den Tipp, die Schrägen für das Dach etwas länger zu machen, damit das Dach dann etwas übersteht. Das sind halt Details, die ich gar nicht im Kopf habe…
Kneten
Als unser Häuschen dann auch noch Boden hatte, war immer noch etwas Teig übrig. Wir kneteten also ein paar Figuren daraus und stachen Formen aus. Mein Neffe wollte immer ganz ungeduldig wissen, wie ich meinen Zauberer hingekriegt habe. Dabei sah der eher aus wie ein klumpiger Gnom.
Und mit der Zeit schwitzte der arme Zauberer auch so dermaßen, weil im Ofen kein Platz mehr war, sodass er bei den Zimmertemperaturen schmolz und ständig vornüber kippte.
Backen
Als der Ofen endlich frei wurde, schoben wir auch die letzten Teigreste für 20 min. in den Ofen. In der Küche hatte sich inzwischen ein herrlicher Lebkuchenduft ausgebreitet. Es war himmlisch.
Eischnee
Als alle Hausteile fertig gebacken und abgekühlt waren, ging es ans Eingemachte: das Kleben!
Wir wollten natürlich, dass unser Haus bombenfest hielt und nicht zerfiel! Im Internet fand ich hier ein Rezept für einen richtig guten Kleber, nämlich Eischnee.
Pro Portion braucht ihr:
- 1 Eiweiß
- 1 Packung Puderzucker à 250g
- 1 TL Zitronensaft
Und so wird er gemacht:
Das Eiweiß wird schaumig geschlagen…
Dann kommt Stück für Stück Puderzucker dazu und wird mit einem kleinen Schneebesen oder dergleichen umgerührt. Dazwischen noch den Zitronensaft dazugeben.
Fertig. Am Ende hatten wir eine richtig schöne, klebrige, weiße Masse.
Für unser Lebkuchenhaus machten wir immer Portion nach Portion fertig.
Insgesamt hatten wir 2 Portionen Eischnee hergestellt, hätten aber locker eine 3. benutzen können. Leider war uns inzwischen der Puderzucker ausgegangen. Wer rechnet denn auch mit so einem Verschleiß!
Beim Kleben brauchten wir eine Menge helfender Hände. Der Eischnee trocknete nämlich nicht superschnell, sondern wurde erst nach einigen Minuten allmählich hart. Das verschaffte uns natürlich am Anfang Zeit, unser Haus richtig zu stellen (da war auf einmal der Boden zu Ende, sodass wir es nochmal verschieben mussten), aber als wir noch dabei waren, die Hausteile zu halten, mussten ja schon die anderen drauf. Also musste wieder der Schwager herbeieilen und mithelfen. Die ganz kleinen Kinder wollten ja zwischendurch auch mal wieder getragen und gestillt werde. Das machte das Ganze nicht einfacher.
Katastrophen gehören dazu
Und als das Dach dann dran kam, passte es nicht! Schock! Mein Schwager erkannte den Fehler natürlich sofort! Ich hatte die Fronten nicht zwischen die Seitenteile gemacht, sondern außen dran. Dadurch wurde unser Haus also noch länger. Nur leider unser Dach nicht. Was nun? Mein Schwager wollte uns einen Balkon rankleben. Am Ende sah es mehr wie eine Sprungschanze aus.
Dazu kam noch, dass sich das Dach verabschieden und abstürzen wollte. Das wollten wir natürlich nicht. Also wurde erst einmal alles mit Rouladennadeln und Holzstäbchen fixiert. Das sah aus…
Aber ich muss sagen, so ein Hexenhäuschen MUSS auch einfach irgendwo krumm und schief und angeknabbert aussehen… oder?
Verzieren
Als das Lebkuchenhaus nicht mehr einzustürzen drohte, konnte ENDLICH verziert werden. Mit Smarties, bunten Streuseln, Gummibärchen, Anissternen, Rosinen und und und.
Das Ergebnis konnte sich doch echt sehen lassen…
Kostprobe
Und während wir so verzieren, fällt uns ein, dass da ja noch ein paar Figuren im Ofen backen… Die sind inzwischen steinhart, aber schön dunkelbraun geworden. Nichts zum Essen, aber vielleicht eher dafür geeignet, damit das Lebkuchenhaus nicht zerfällt und reißt. Aber man will das Haus ja auch essen oder?
Nun ja, mein Zauberer sah am Ende übrigens nicht mehr wie ein Zauberer aus.
Und da der Eischnee noch ordentlich trocknen musste, aßen wir erst einmal nur die Lebkuchenplätzchen. Die, die nicht verbrannt waren, schmeckten wirklich sehr lecker. Und nicht das Zähneputzen vergessen! Das sind ja die reinsten Zuckerbomben! Aber ich finde, wenn man die Kinder MAL so eine Süßigkeit essen lässt, ist das alles noch völlig im Rahmen. Ausnahmen dürfen sein.
Ich bestaunte noch die anderen Seiten des Lebkuchenhauses von links…
… und von hinten…
Aber die Vorderseite ist echt der Knaller mit diesen Rouladennadeln…
Dann wurde die Küche aufgeräumt, die Kinder spielten noch ein wenig zusammen irgendein Spiel mit Schweinen im Schlamm. Der kleine Mann wurde müde, wir fuhren nach Hause, aßen Abendbrot und machten uns dann trotzdem erst nach gefühlten 3 Stunden ins Bett… War ein sehr aufregender Tag. Und dann endlich tot ins Bett fallen und wie ein Stein schlafen.
Wie sehen eure Lebkuchenhäuser aus?