„Maulwurfstadt“ von Torben Kuhlmann erzählt die Geschichte der Maulwürfe und ihrem stetigen Fortschritt unter Tage.
Das Buch wird vom Hersteller für Kinder im Alter von 5 bis 7 Jahren empfohlen.
Was passiert und ob ich euch das Buch empfehlen kann, erfahrt ihr im Folgenden.
Maulwurfstadt
Dass sich auch Erwachsene dieses Kinderbuch, das fast ausschließlich ohne Text auskommt, ansehen können, kann ich mir gut vorstellen. Immerhin beinhaltet es eine wunderbare Botschaft. Und die können sowohl Große als auch Kleine herausfinden – nun ja, die Kleinen mit etwas Hilfe der Erwachsenen.
Doch widmen wir uns zunächst dem Inhaltlichen von „Maulwurfstadt“*:
Um was geht es?
Am Anfang sind da nur ein Maulwurf und sein Maulwurfshügel auf einer schönen grünen Wiese mitten in der Natur.
Mit seinen bloßen Händen schaufelt sich der Maulwurf seine Gänge und gräbt und gräbt und gräbt.
Irgendwann stehen da ein paar Maulwürfe, vollgepackt mit Taschen und Koffern, und wollen auch dort wohnen.
Mit der Zeit kommen immer mehr Maulwürfe, immer mehr Maulwurfshügel bedecken die nun nicht mehr so saftig grüne Wiese. Die Hände reichen bald nicht mehr aus und nach und nach kommen immer größere Werk- und Fahrzeuge zum Einsatz.
Immer tiefer und tiefer wird gegraben, die Luft außerhalb der Hügel wird verpestet vom Rauch, der aus den Schornsteinen quillt.
Allmählich verlernen die Maulwürfe das Leben. Sie sitzen vor der Glotze, essen Dosenfutter, gehen ihrer täglichen Arbeit nach, werden überhäuft mit Bürokratie und sind gefangen im Alltagstrott.
Man fürchtet beinahe, das letzte mit Sperrband umkreiste Stückchen Wiese, das zwischen all dem Dreck und Staub zu finden ist, bedeutet das Ende der Maulwurfstadt. Das Buch wird kein gutes Ende nehmen.
Etwas betrübt und gefrustet blättert man auf den letzten Einband und sieht, dass doch noch Hoffnung besteht. Auf Zeitungsartikeln und Fotos erkennt man, dass einige Maulwürfe mit Demonstrationen beginnen. Wichtige Maulwürfe reichen sich die Hände, Pflanzen werden angebaut. Windräder tauchen als natürliche Energielieferanten auf der Wiese auf, die langsam und allmählich zwischen all den Maulwurfshügeln wieder zu wachsen beginnt.
Meine Meinung
Ein gutes Buch! Etwas düster, aber so ist da nun mal unter der Erde, nicht wahr?
Und dass das Buch so wenig Text hat und dennoch genügend Aussagekraft besitzt, finde ich toll. Dem Leser muss ja nicht ständig gesagt werden, was er sieht. Da kann er sich auch mal selber ein Bild machen und sein Gehirn gebrauchen. Dazu ist es schließlich da.
Anregend ist es auf jeden Fall. Es lässt einen über das eigene Leben, über das Leben der Menschen sinnieren. Wir sind doch ganz genau so, wie die Maulwürfe in dieser Geschichte dargestellt werden. Immer weiter schreiten wir voran, doch dürfen wir nicht vergessen, wie man eigentlich lebt und was Fortschritt bewirken kann. Sowohl Gutes als auch Schlechtes, um es mal vereinfacht zu formulieren.
Fazit:
Ein sehr schön illustriertes Buch, das mit wenig Blabla auf den Punkt kommt und vom allgegenwärtigen Thema um den Umweltschutz, aber auch um das eigene Leben erzählt.
Ich kann es euch nur empfehlen. Holt es euch, schaut es euch auch mit den ganz Kleinen an, beschreibt, was man sieht, was es bedeutet, diskutiert mit den Älteren und philosophiert drauf los.
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