Es ist Sommer, es ist heiß und man schwitzt wie Sau.
Dennoch will man etwas mit seinem Kind unternehmen und nach draußen an die frische Luft gehen.
Was euch und eurem Kind einen Heidenspaß bereiten wird und dazu noch den Geldbeutel schont, verrate ich euch im Folgenden.
Springbrunnenplatz
Die ganze Zeit war ich im Sommer in Hellersdorf unterwegs und habe nach einem Platz mit Springbrunnen Ausschau gehalten. Nichts! Zwar fand ich welche in Helle Mitte, doch die Fontänen änderten ständig ihre Höhe und mein Sohn fand es nicht so berauschend.
Ich fand auch hier und da mal einen Spielplatz mit einer Wasserpumpe, aber Springbrunnen sind einfach etwas völlig anderes. Findet ihr nicht auch?
Jedenfalls hatte ich die Suche schon aufgegeben. Ich sah zu, wie sich die ersten Blätter bunt färbten und dachte mir, der Sommer sei jetzt gegessen, der Herbst würde kommen. Nichts mit Springbrunnen, nichts mit Badehose und Sonnencreme. Ich war schon etwas traurig, muss ich sagen.
Und dann schickt mir meine Schwägerin ein Foto von sich und ihren Kindern, die gerade vergnügt auf einem Platz mit Springbrunnen planschen. Und das unweit von Hellersdorf entfernt, nämlich in Marzahn, nähe der Gärten der Welt. Ich war hin und weg! Also packe ich schnell alles zusammen und düse los, um mich mit ihr zu treffen.
Es herrschte ein Bombenwetter! Die Sonne – obwohl es sich bereits um die Nachmittagssonne handelte – ballerte unbarmherzig. Es war toll!
Noch schnell Erste Hilfe leisten
Gerade mit dem Auto angekommen, kämpfe ich noch einige Zeit mit dem verflixten Kinderwagen, der sich einfach nicht zusammenbauen lassen will. Endlich geschafft! Kind angeschnallt! Los geht’s! Denkste!
Nicht mal 2m von uns entfernt, stürzt ein alter Mann mit seinen Einkaufstaschen rückwärts zu Boden! Zum Glück konnte er sich noch abrollen, sodass sein Kopf nicht auf den steinigen Boden knallte!
Ich also schnell hin! Ansprechbar ist er. Er will nicht, dass ich den Notarzt rufe. Ich will also wenigstens das Mindeste tun und ihm aufhelfen. Aber Mann: war der vielleicht schwer! Ich bin zwar eine starke Mutti, die es gewohnt ist, mit Kind im Tragegurt, vollem Rucksack, und vollen Einkaufstüten links und rechts nach Hause in den 5. Stock ohne Fahrstuhl zu laufen. Aber auch hier musste ich mir eingestehen, dass ich dem Mann allein nicht würde hochhelfen können.
Hilfe naht… oder doch nicht
Was für ein Glück, dass sich genau in diesem Moment eine Gruppe Erwachsener näherte: 2 Frauen und 2 Männer. Ich rufe ihnen also entgegen:“Können Sie mir bitte helfen?“ Natürlich war es eine rhetorische Frage. Selbstverständlich würden sie gleich angerannt kommen und beim Hochziehen helfen. Denn schließlich sahen sie ja, wie ich verzweifelt versuchte, dem Mann aufzuhelfen. Denkste!
Da glotzen mich stattdessen 8 Augenpaare dumm und noch dümmer an und machen keinen einzigen Zappler! Ist das zu fassen?!
Die in mir aufkommende Wut hat mir anscheinend Superkräfte verliehen, denn ich schaffe es letztendlich allein, und der Mann steht. Er zittert wie Espenlaub, aber will immer noch keinen Notarzt gerufen haben. Die anderen Leute sind mittlerweile bei uns angekommen und fragen halbherzig, ob alles in Ordnung sei. „Ja, mir geht’s wieder gut.“, antwortet der Alte.
Mein Wasser, das ich ihm zur Stärkung geben will, lehnt er ab. Mehr, als ihm jetzt noch seine Tüten zu reichen, kann ich auch nicht machen. Der Mann schnappt sich seine Tüten… und fällt wieder rücklings um.
Jetzt soll er sitzen bleiben! Da hilft alles nichts! Der Notarzt soll kommen!
Mein Sohn, der das ganze Spektakel gesehen hat, fängt an zu weinen. Man befreit mich von der Aufgabe, auch noch den Notarzt rufen zu müssen, damit ich mich um mein weinendes Kind kümmern kann. Na, vielen Dank! Ich dachte, das müsste ich auch noch erledigen!
Da waren’s nur noch Drei
Der Krankenwagen ist also unterwegs. Die eine Frau sagt mir, ich könne jetzt ruhig gehen, sie würden hier bleiben und auf den Krankenwagen warten. Ich zeige auf die Springbrunnen, die etwa 100m entfernt sind, und sage, bei offenen Fragen würde man mich dort finden.
Als ich mich auf die Socken machen will, höre ich dann aber von der mit dem Notarzt telefonierenden Frau heraus, dass ich doch lieber warten soll. Also biete ich an, zu bleiben. Dann schiebt die Frau mit dem Telefon vor, sie hätten gerade eine familiäre Krise zu besprechen und würden dann jetzt gehen… Und da waren’s nur noch Drei, nämlich der alte Mann, mein Sohn und ich.
Da sitzen wir nun auf dem Boden und warten und warten und warten. Immerhin hat der Alte jetzt einen Schluck meines Wassers getrunken. Ansonsten ist er aber ziemlich wortkarg. Wir schweigen uns also an und ich hasse solche Momente, in denen man nichts zu sagen hat, obwohl es was zu sagen gäbe. Nun denn. Ich beschäftige also meinen Sohn, dem so langsam langweilig wird.
Und da kommt der Krankenwagen endlich! Nicht mal 10 Minuten hat es gedauert! Ich war froh, dass wir nicht so lange warten mussten.
Ganz allmählich und gemütlich steigen dann 2 Männer aus und bewegen sich in Zeitlupe auf uns zu. Klar ist es kein Notfall, in dem ein Leben in Gefahr ist, aber etwas mehr Einsatz hatte ich schon erwartet. Naja, egal! Weiter im Text.
Die Sanitäter helfen dem Alten also mit gemeinsamen Kräften auf, fragen ihn, wie er sich fühle. Gut, sagt er wieder, es ginge ihm schon besser. Zittert aber immer noch wie sonstwas! Außerdem ist ihm ein großes Unglück passiert, das ich während unserer Wartezeit nur gerochen, aber nicht gesehen hatte. Das sehen jetzt natürlich auch die Sanitäter und verfrachten den Mann in den Wagen. Außerdem muss ja noch der Kreislauf gecheckt werden usw. Ich werde nicht mehr gebraucht und begebe mich nun zu den Fontänen, von denen ich euch eigentlich berichten wollte.
Kein Schatten
Etwas doof an diesem Platz: es gibt kaum bis gar keinen Schatten. Vor allem bei den Springbrunnen wird den planschenden Kindern keinerlei Schatten geboten. Gerade inmitten von herumspritzendem Wasser ist die Gefahr groß, dass man sich hier schnell einen Sonnenbrand holt. Deshalb müssen die Kinder zuvor, am besten, bevor man das Haus verlässt, mit Sonnencreme eingeschmiert werden. Dann gibt’s noch den Sonnenhut auf, die Badehose (am besten auch mit UV-Schutz) und schon kann es losgehen.
Weil unser Sohn sehr helle Haut hat und ein Rotschopf ist, habe ich ihm dann zusätzlich noch Schatten gespendet. Mit voranschreitender Zeit habe ich mich dann aber auch mal etwas abseits hingesetzt und zugeguckt.
Achtung: Stufe
Die Springbrunnen wurden auf einer kleinen Anhöhe installiert. Oft haben sich die Kinder, wenn sie zu schnell unterwegs und unachtsam waren, die Zehen an der kleinen Treppe gestoßen. Das gab Tränen! Deshalb trugen einige Kinder auch Schuhe mit Zehenschutz. Kann also nicht schaden, seinem Kind welche einzupacken.
Manche Kinder rutschten auch mal aus, aber das geschah eher selten, obwohl sie alle wie wild herumtollten. Auf jeden Fall hatten sie einen irren Spaß und mit der Zeit kamen immer mehr Familien dazu. Am Ende war der Platz rammelvoll!
Verschnaufpause
Als sich die Kinder irgendwann so richtig schön ausgetobt hatten, legten sie sich auf die riesigen Steine, die hier und da standen, und aalten sich in der Sonne. Oder sie legten sich einfach ins Gras oder wie wir auf eine mitgebrachte Decke. Bänke und kleine Mauern dienten ebenfalls als perfekte Sitzgelegenheit für uns Menschenansammlung.
Für den kleinen und großen Hunger hatten die Eltern entweder selber Essen eingepackt oder hüpften schnell zu Norma rein, der unweit vom Springbrunnenplatz entfernt lag.
Fazit:
Ich denke, Gefahren lauern überall, egal, wohin man mit seinen Kindern plant hinzugehen. Ja, von den großen Steinen können die Kinder herunterfallen. Ja, auf den nassen Steinen können sie ausrutschen. Ja, an der Treppe können sie sich die Füße stoßen. Das mag zwar alles stimmen, aber letztendlich kann man seine Kinder nicht vor allem bewahren. Man kann sie dazu anhalten, vorsichtig zu sein, auf ihre Füße zu achten usw., aber wenn es dann passiert ist, ist es nunmal passiert. Dann sind sie traurig und müssen getröstet werden. Aber das gehört ja auch zum Leben dazu.
Trotz all der drohenden Gefahren passierte den Kindern weitestgehend nichts. Sie genossen ihr Wasserspiel in vollen Zügen und ließen es sich so richtig gut gehen. Die Eltern erholten sich in der Zeit auf den Bänken oder hielten mal ihre Füße ins Wasser, um sich abzukühlen.
Im Großen und Ganzen ein toller Platz zum Planschen für die Großen, aber auch schon für die ganz Kleinen. Eine wundervolle Erfahrung, wie das Wasser in die Luft spritzt, was es für plätschernde Geräusche macht, wie es sich anfühlt, wie es riecht, wie es schmeckt, wie es sich anhört…
Wenn es die Tage mal wieder heiß wird, denkt an diesen Ort und sucht ihn doch einfach mal auf. Ihr findet ihn in der unten eingefügten Karte.
Ich wünsche euch eine Menge Spaß!